G’sundes Südtirol: Unterfunktion der Schilddrüse

Rund jeder dritte bei uns leidet unter einer Schilddrüsenfunktionsstörung, am häufigsten ist dabei die Unterfunktion, die Betroffenen vor allem ihre Energie raubt, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

Wenn die Schilddrüse weniger Hormone produziert, als unser Körper benötigt, kommt es schrittweise auch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen. Frauen sind wesentlich häufiger von einer Schilddrüsenunterfunktion betroffen als Männer. Die große Schwierigkeit bei der Diagnose ist, dass die Krankheitszeichen erst nach und nach auftreten und sich nicht bei allen Betroffenen gleich darstellen. Bei Frauen im Wechsel, zwischen dem 40. und dem 60. Lebensjahr, können die Symptome leicht auch damit verwechselt werden, was eine notwendige Behandlung der Schilddrüse oft lange hinauszögert.

Die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion wird als „Hashimoto“ bezeichnet, benannt nach dem japanischen Arzt, der diese Autoimmunerkrankung als erster beschrieben hat. Dabei zerstört das eigene Immunsystem mit der Zeit immer mehr Schilddrüsenzellen und es können bald nicht mehr ausreichend Schilddrüsenhormone produziert werden, die für viele Funktionen im Körper wichtig sind. Spätestens dann ist die Einnahme von (naturidenten) Ersatzhormonen nötig und eine konstante Überprüfung durch Blutproben, dann ist auch wieder ein weitestgehend normales Leben möglich.

Eines der auffallendsten Merkmale für eine Schilddrüsenunterfunktion ist eine bleierne Müdigkeit und Antriebslosigkeit, Betroffenen fehlt oft sogar die Energie, um ihren Alltag zu bewältigen. Hinzu kommt ein extremes Schlafbedürfnis, wobei auch eine bei weitem ausreichende Schlafdauer, keine Erholung mehr bringt. Weil die Schilddrüse auch für die Wärmeregulierung in unserem Körper zuständig ist, fällt bei einer Unterfunktion außerdem auf, dass Betroffene ständig frieren, auch ein starker Haarausfall fällt unter die typischen Anzeichen dafür.

Wenn jemand, ohne etwas an seiner Ernährung verändert zu haben und bei gleichbleibendem Bewegungs- und Sportpensum, plötzlich deutlich an Gewicht zunimmt, liegt der Verdacht nahe, dass der Stoffwechsel gestört ist. Wird im Körper nicht mehr ausreichend Energie verbrannt, legt er Fettreserven an. Der psychische Aspekt spielt auch bei der Schilddrüsenunterfunktion eine große Rolle. Wird sie länger nicht erkannt, kann die Belastung mit der Zeit zu massiven Depressionen führen.

Und noch ein Hinweis von Dr. Thuile: Wer schwanger werden möchte, sollte auch die Schilddrüse nicht außer Acht lassen, denn durch eine Unterfunktion könnte der Kinderwunsch unerfüllt bleiben. Während der Schwangerschaft werden die Schilddrüsenwerte sowieso kontrolliert, weil sie vor allem für die Entwicklung des Nervensystems des Kindes wichtig sind.

„Unterfunktion der Schilddrüse“ in der Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“.

In unserer Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“ bekommen Sie wöchentlich Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).