G’sundes Südtirol: Natürlich schmerzfrei von innen

Gerade im Bereich der Schmerztherapie lassen sich Schulmedizin und Naturheilkunde oft ideal ergänzen, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

In der Schulmedizin steht uns eine Vielzahl von sehr effizienten Medikamenten zur Verfügung, einige davon sind in akuten Situationen auch durch nichts zu ersetzen. Handelt es sich aber um immer wiederkehrende oder lange anhaltende, also um chronische Schmerzen, stellt sich die Frage, ob hier nicht besser auf Möglichkeiten aus der Naturheilkunde zurückgegriffen werden sollte, denn sie haben sich besonders auf diesem Gebiet extrem bewährt.

Die Weidenrinde wird gerne als die natürlich „Mutter des Aspirins“ bezeichnet, eines der ältesten und besten Schmerzmittel. Was die Verträglichkeit angeht, hängen es die Extrakte aus der Heilpflanze aber locker ab. Bekanntermaßen kann Aspirin auch blutverdünnend wirken und bei längerer Anwendung den Magen stark reizen. Nicht so die Weidenrinde, die man sogar langfristig anwenden sollte, damit sie die beste Wirkung entwickelt.

Das Curcumin aus der Gelbwurz kann die Entzündungswerte im Blut senken und ist damit bei jeder Form von Schmerzen, die durch Entzündungen hervorgerufen werden, als zusätzliche Medikation zu empfehlen. Durch das gelegentliche Verwenden in Speisen, ist es aber natürlich nicht getan, sein Wirkstoff muss durch eine optimale Dosierung schon in einer bestimmten Konzentration aufgenommen werden.

Die Weihrauchrinde enthält entzündungshemmende Boswelliasäuren und kann daher überall dort eingesetzt werden, wo Entzündungen in Gelenken oder Muskeln der Grund für anhaltende Schmerzen sind. Myrrhe enthält so viele entzündungshemmende und schmerzlindernde Substanzen, dass sie zu den wertvollsten Heilpflanzen überhaupt zählt.

Am meisten diskutiert werden Mittel mit Wirkstoffen aus dem Hanföl (im Bild). Unter den verschiedenen so genannten Cannabinoiden werden vor allen diese beiden in der Schmerztherapie eingesetzt: das Tetrahydrocannabinol (THC) und das Cannabidiol (CBD). Das frei verkäufliche CBD kann bereits eine schmerzlindernde, schlaffördernde und beruhigende Wirkung erzielen, das stark schmerzlindernde und verschreibungspflichtige THC wird vor allem Patienten mit Multipler Sklerose (MS) oder mit Krebserkrankungen verabreicht.

Ein Schmerzmittel der neueren Generation ist PEA (Palmitoylethanolamid). Diese Substanz aus der Natur ist unter anderem in Hülsenfrüchten und im Hanföl zu finden und kann ebenfalls sehr erfolgreich bei Schmerzen eingesetzt werden, was inzwischen auch durch umfangreiche Studien belegt ist. Sie wirkt auf zwei Ebenen: einerseits entzündungshemmend, dort wo der Schmerz entsteht und andererseits auch auf die zentrale Schmerzwahrnehmung im Gehirn.

 

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.