Mit verschiedenen Heilpflanzen und vor allem auch mit der Akupunktur lassen sich Schmerzen gut lindern, erklärt unsere Radiodoktor Christian Thuile.

Es hat bei uns in Südtirol eine lange Tradition, sich vor allem bei chronischen Schmerzen im Bereich von Muskulatur und Gelenken mit Einreibungen auf Basis von bestimmten Heilpflanzen zu helfen. Der Klassiker ist hierbei sicherlich der Arnikaschnaps, den nach wie vor viele bei uns selbst ansetzen (Anmerkung der Redaktion: die geschützten Blüten dafür kommen bitte nicht aus der Natur). Die schmerzlindernde Wirkung von Arnika ist in Studien nachgewiesen, sie wirkt außerdem desinfizierend und kann äußerlich auch gut bei kleineren Entzündungsprozessen eingesetzt werden. Allerdings kommt es dabei auf die Zubereitung an und sollten sich (auch nur leichte) allergische Reaktionen auf der Haut zeigen, ist die Behandlung besser sofort abzubrechen.

Cremen auf Basis von Beinwell haben ebenfalls eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung und können vor allem bei chronischen Gelenksproblemen, wie Knieschmerzen und Arthrose an den Fingergelenken, sehr gut eingesetzt werden, nehmen es in diesem Bereich mit jeder chemischen Schmerzcreme auf. Gleiches Wirkungsfeld ist dem scharfen Wirkstoff Capsicum aus der Paprikapflanze zuzuschreiben. Dieser führt als Bestandteil einer Creme beim Einreiben zu einer starken Erwärmung des Gewebes, auch zu einer Rötung, einer besseren Durchblutung und damit zur Linderung von Verkrampfungen und Schmerzen. Und das vor allem bei chronischen Schmerzen, wie Rücken- oder Schulterschmerzen, weniger bei akuten, entzündlichen Reizen, wie bei einer Verstauchung, hierbei ist Eis, also Kühlung, die erste Wahl. Kampfer ist in verschiedenen Cremen und vor allem auch in Sport-Gels enthalten. Es wirkt stark durchblutungsfördernd und kann daher gut bei Muskelzerrungen eingesetzt werden, aber auch bei Rheuma und bei Nervenschmerzen. Einige tragen es vor dem Sport im Winter im Freien gerne auf Arme und Beine auf.

Mit der Akupunktur, der längst auch bei uns anerkannten und vielfach angewandten jahrtausende alten Therapie aus der traditionellen chinesischen Medizin, wird durch das Einsetzen von Nadeln auf bestimmten Punkten positiv auf verschiedene Schmerzzustände eingewirkt. Laut Dr. Thuile ist das Einsatzgebiet der Nadeln nahezu unbegrenzt, als Ergänzung zur klassischen Schmerzmedikation, wie auch als Schmerztherapie selbst, ohne die sonst oft zu erwartenden, auch schweren Nebenwirkungen. Die besten Erfolge erzielt man damit bei chronischen Schulter-, Nacken-, Kopf oder auch Rückenschmerzen, abhängig von der Erfahrung des behandelnden Arztes.

Extra-Tipp: Ein Topfenwickel ist ein schnell wirksames, linderndes, natürliches Hausmittel von außen bei akuten Gelenksschmerzen, wie einem verstauchten Gelenk, Muskelzerrung oder -Prellungen, auch bei einem Gichtanfall oder bei Insektenstichen. Einfach den Topfen aus dem Kühlschrank auf einem Küchentuch verstreichen und um die betreffende Stelle wickeln oder auflegen. Und hierbei ist nicht nur die Kälte wirksam, sondern auch die enthaltenen schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eiweiße.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.