G’sundes Südtirol im August: Kraft der Almkräuter

Glücklich das liebe Vieh, das in der Sommerfrische auf den Almen nur das Allerfeinste zum Fressen bekommt, nämlich gesunde Almkräuter, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

 

Von Almkräutern sprechen wir ab einer Höhe von rund 1.000 m und wir finden sie bei uns bis auf 3.000 m hinauf, weit entfernt von stark befahrenen Straßen und Abgasen. Im Gegensatz zu den Verwandten im Tal müssen sie ein längeres und feineres Wurzelsystem bilden, um auch an Nährstoffe in den tiefen Bodenlagen heranzukommen, die auch für uns einen besonderen Wert darstellen.

 

Auf den Almen sind die Pflanzen robuster, da sie eine viel kürzere Zeit im Jahr aktiv sein können und sie zeichnen sich durch eine Vielfalt an Aromen und Wirkstoffen aus. In ungeschützten Bereichen bewahrt sie ein bodennaher Wuchs vor Wind und Wetter, eine dichte Behaarung oder wachsähnliche Schichten auf den Blättern sind ihre Tricks gegen Austrocknung. Was am Berg überleben will, muss zäh sein, wenn einige Kräutlein auch recht zart ausschauen, wie die Silberwurz. Anderen sieht man ihre Widerstandskraft an ihren kräftigen Stilen oder Blättern richtig an, wie dem Huflattich oder der unbeugsamen Hauswurz, dessen botanische Bezeichnung nicht umsonst „Semper Vivum“ lautet.

 

Arnika, Schafgarbe, Ringelblume, Johanniskraut, Enzianwurzel, Latschenkiefer & Co. können vielfältig für Gesundheit, Wohlbefinden und auch für die Schönheit eingesetzt werden. Sei es zum Lindern von Schmerzen, bei Husten, als auch für eine bessere Verdauung und zum Stimmungsaufhellen, um nur einige Beispiele zu nennen. Teemischungen mit Bergkräutern gibt es für fast jede Lebenslage und jedes Zipperlein. Ein Klassiker sind Almkräuter im Wellnessbereich in Öl- und Badeessenzen, Seifen und Cremen, Südtiroler Latschenkieferprodukte beispielsweise aus dem Sarntal, erfreuen sich großer Beliebtheit.

 

Die Kräuterschätze unserer Almen finden auch in der (gehobenen) Küche immer mehr Verwendung. Mit Bergkräutersalz und getrockneten Ringelblumenblüten ist schnell ein Aufstrich mit Aha-Effekt gezaubert. Eisenkraut verleiht Fleischgerichten eine wunderbare Würze, gerne werden auch Alm-Thymian und wilder Salbei und Fenchel verwendet. Eibisch oder Wald-Ziest können, ähnlich wie Kartoffeln, als Gemüsebeilage serviert werden und passen natürlich vor allem perfekt zu Wildgerichten, das Bergveilchen hat sich als toller Saucenbinder herausgestellt. Köstlich schmeckt eine Wildkräuter-Limonade und warum nicht, auch ab und zu ein Bergkräuterschnapsl.

 

„Die Kraft der Almkräuter“ im August in der Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“.

 

In unserer Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“ bekommen Sie wöchentlich Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).