Gartentipps: Der Mythos der Mistel
Besonders jetzt zur beginnenden Weihnachtszeit finden Mistelzweige große Beachtung. Die Zweige werden dekorativ mit einem Band an Decken und Türrahmen befestigt und begrüßt die kommenden Gäste. Jeder kennt das Ritual, daß man sich unter dem immergrünen Zweig küsst. Das soll den Beteiligten Glück bringen....
Gerade jetzt, wenn die Laubbäume „nackt" - also blattlos sind, kann man die immergrünen Misteln in den Baumkronen problemlos erkennen. Die kugelförmigen „Nester" werden als Halbschmarotzer bezeichnet. Denn sie beziehen Nährstoffe und Flüssigkeit direkt aus den Leitungsbahnen der Bäume, indem sich ihre Wurzeln ins Astholz hineinarbeiten.
Die Verbreitung die Mistel durch unsere Vögel wie Drosseln und Spechte hat zu genommen. Sie verteilen die unverdaulichen Samen mit ihren Ausscheidungen auf die Wirtsbäume. Vor allem junge mit noch dünner Rinde und an geschwächten Gehölze mit nach lassender Vitalität kann sie zu einem ernsten Problemen werden. Deshalb muss die Ausbreitung der Misteln schnell und rechtzeitig gestoppt werden. Da sich sie dank ihrer Absenker sich schnell vom Abschneiden wieder erholen würde, muss einen befallener Zweig ganz entfernt bzw. großzügig zurückgeschnitten werden. Nur regelmäßige und konsequente Pflege der Bäume verhindert die übermässige Ausbreitung der Mistel.
GUT ZU WISSEN
Die Mistel wächst sehr langsam. Erst im fünften Lebensjahr blüht sie zum ersten Mal.
Mistelkronen, die sich zur Dekoration eignen, sind somit meist schon zwischen acht und zehn Jahre alt. Nicht vergessen: Misteln dürfen von uns - erst recht nicht von Kinder! - gegessen werden. Das kann Magen- und Darmbeschwerden führen!
Botanisch heißt die heimische Mistel Viscum album. Das lateinische Wort Viscum bedeutet so viel wie Leim oder Klebstoff, denn wird die weiße Scheinbeere zerdrückt, bleiben zähe Schleimfäden am Finger kleben.