Radio Tirol Vereinszeit: Trauer- und Krisennetzwerk Südtirol

Der Tod gehört zum Leben – und doch ist er eines der letzten Tabus unserer Gesellschaft. Das „Trauer- und Krisennetzwerk Südtirol“ mit Präsident Rudi Samt aus Kastelruth setzt genau hier an: Es will Raum schaffen für Gespräche über Verlust, Veränderung und seelische Krisen.

„Wir sollen so offen wie möglich mit dem Thema umgehen – egal, ob es um die eigene Lebenskrise geht oder um eine Veränderung durch den Tod“, sagt Samt. Die Menschen hinter dem Verein sind ausgebildete Lebensberater, Trauer- und Sterbebegleiter, die Betroffene begleiten, zuhören und Halt geben – oft dort, wo Worte fehlen.

Wenn sie zu den Menschen nach Hause kommen, gehe es in erster Linie darum, da zu sein: zuzuhören, zu verstehen, Stille auszuhalten. Gleichzeitig arbeitet das Netzwerk eng mit anderen Organisationen zusammen – denn Hilfe funktioniert am besten, wenn sie Hand in Hand geht.

„Krisen gehören zum Leben. Wir können lernen, sie als etwas Positives wahrzunehmen“, betont Samt. Auch der Glaube spielt dabei für viele eine Rolle – besonders in einer Region, in der religiöse Rituale wie Allerheiligen tief verwurzelt sind.

Es gibt keine Gebrauchsanleitung fürs Sterben. Aber es gibt Menschen, die begleiten – und zuhören, wenn das Leben still wird.

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