Radio Tirol Vereinszeit: Messie Selbsthilfegruppe

Das pathologische Horten von Gegenständen, bekannt als Messie-Syndrom, ist mehr als bloßes Chaos. Dahinter steckt eine tiefgreifende psychische Belastung, die nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch deren Familien und Freunde betrifft. In Südtirol sind schätzungsweise 20.000 Menschen betroffen.

Eine dieser Betroffenen ist Berta Pircher aus Lana. Sie ist in einem Messie-Haushalt aufgewachsen und weiß genau, welche Auswirkungen dies auf das Leben und das Umfeld haben kann. Um sich selbst und anderen zu helfen, hat sie eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen. Bereits beim ersten Treffen wurde deutlich: Menschen mit Messie-Syndrom gibt es in allen Gesellschaftsschichten, und ihr Problem ist von außen oft nicht erkennbar.

Das Hauptproblem: Betroffene können sich nicht von Gegenständen trennen. Ob Zeitungen, Babykleidung oder alte Möbelstücke – jedes einzelne Objekt hat für sie eine besondere Bedeutung. Doch irgendwann wird das Chaos so übermächtig, dass es zur großen Belastung für sie selbst und ihre Angehörigen wird.

Eine andere Betroffene ist Isolde Vill aus Kortsch. Für sie ist es vor allem Papier, das eine magische Anziehungskraft ausübt. Wegwerfen? Kaum möglich. Die Reaktion ihrer Kinder auf das Chaos in ihrem Zuhause zeigt, wie weitreichend die Auswirkungen des Messie-Syndroms sind. Doch der Besuch der Selbsthilfegruppe hat ihr neue Hoffnung gegeben. Sie würde jedem Betroffenen ans Herz legen, sich dieser Gruppe anzuschließen.

Falls auch Sie oder jemand in Ihrem Umfeld vom Messie-Syndrom betroffen ist: Es gibt Hilfe! Die erste Selbsthilfegruppe für Messie-Betroffene in Südtirol bietet einen geschützten Raum für Austausch und Unterstützung.

Melden Sie sich einfach per E-Mail an: selbsthilfe@happy-bee.org

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