Beschwerden und Haltungsfehler haben häufig mit dem ständigen Tragen von falschem Schuhwerk zu tun, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

Bei einem Spreizfuß handelt es sich in den seltensten Fällen um eine angeborene Fehlstellung, sondern vielmehr um eine, die wir selbst zu verantworten haben und damit auch selbst verhindern könnten. Dabei verbreitert sich der Vorfuß, wird auseinandergezogen wie eine Art Fächer und das führt dazu, dass die betroffenen Muskeln schwächer werden, das Fußgewölbe absinkt und irgendwann jeder Schritt schmerzt. Und nicht nur das, dadurch rollt man beim Gehen nicht mehr richtig über den Fußballen ab, sondern eher nach außen, was dann den gesamten Bewegungsapparat beeinträchtigt. Ein Spreizfuß ist auch die häufigste Ursache für frühzeitige Abnützungserscheinungen an Knie- und Hüftgelenk.

Gerade Frauen tragen gerne Schuhe mit zu hohen oder zu dünnen Absätzen, die die Belastung auf den Vorfuß um bis das Fünffache erhöhen, aber auch Männer plagen ihre Füße durch das ständige Tragen von falschem Schuhwerk. Damit liegt die beste Vorsorge auf der Hand, nämlich gutes, bequemes Schuhwerk, mit einer flexiblen Sohle, nicht zu weich, auch nicht zu sehr gedämpft und so oft es geht Barfußgehen: die Abwechslung machts! Bei einem ausgeprägten Spreizfuß ist es schwierig diesen wieder in Form zu bringen. Eine Behandlungsmöglichkeit stellen gut auf den persönlichen Bedarf angepasste Einlegesohlen dar und auch mit gezielten Übungen lässt einiges erreichen.

Wer sich wenig bewegt, viel sitzt oder stundenlang (bei der Arbeit im Geschäft) stehen muss, übergewichtig ist und seinen Füßen keine Bewegungsfreiheit lässt, ständig Schuhe trägt, die womöglich auch noch nicht ideal geschnitten und aufgebaut sind, der riskiert einen Senk- oder Plattfuß. Dabei geben Muskeln und Bänder und dann auch das Fußgewölbe nach. Diese Fehlstellung ist am fast kompletten Abdruck, den etwa ein nasser Fuß im Schwimmbad auf einer Platte hinterlässt zu erkennen, anders als bei einem gesunden Fuß, der innen eine deutlich sichtbare freie Stelle aufweist. Auch das verändert die Haltung, man tritt mehr nach innen auf, was zu einer Mehrbelastung für Hüft-, Knie-, und Fußgelenke führt und damit zu Schmerzen und Abnützungserscheinungen.

Vorbeugend ist das Beste: Mehr Bewegung, viel Barfußgehen und Schuhe, die das natürliche Abrollverhalten unterstützen und es nicht verhindern. Als Therapie ist das Tragen von Schuheinlagen zu empfehlen, je früher, desto besser.

„Spreiz-, Senk- und Platt-Füße“ in „G’sundes Südtirol.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.