G’sundes Südtirol November: Ein gutes Bauchgefühl
Für unseren Stoffwechsel können wir richtig viel tun, indem wir auf ein gutes Timing achten und mehr auf unseren Körper hören, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.
Kein Mensch ist wie der andere, aber ein paar Empfehlungen gelten dann doch für uns alle. Wie das Essen nach der inneren Uhr also, dass wir möglichst regelmäßig, zu bestimmten Zeiten essen. Und noch ein Beispiel: Die letzte Mahlzeit des Tages sollten wir 2-3 Stunden vor dem Zubettgehen zu uns nehmen, damit verschaffen wir unserem Körper ausreichend Zeit für die Verdauung und das Abendessen liegt uns nicht, im wahrsten Sinn des Wortes, im Schlaf schwer auf dem Magen.
Der Stoffwechsel eines gesunden Menschen wird ganz natürlich durch ein ausgeklügeltes System gesteuert. Wer seine innere Uhr dauerhaft ignoriert, wird leichter, schneller, länger und auch schwerer krank und hat beispielsweise ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme, Übergewicht, die Zuckerkrankheit, Depressionen und auch bestimmte Krebsarten treten nachweislich häufiger auf. Ungünstig ist es auch, wenn der Schlaf-Wach-Rhythmus an Arbeitstagen stark von jenem an Wochenende abweicht. Die Nahrungsaufnahme zur falschen Zeit fühlt sich für unseren Körper in etwa so an, als würde man mitten in der Nacht plötzlich alles voll beleuchten. Umgekehrt sorgen die passenden Essenszeiten dafür, dass die zugeführte Energie optimal verstoffwechselt wird und wir auch weniger unerwünschte Fettpölsterchen anlegen.
Wie oft wir am Tag essen sollten, ist auch wieder von Mensch zu Mensch verschieden, so der bekannte Ernährungsmediziner. Wenn wir an die Urmenschen denken, die uns bis heute prägen und in den Genen stecken, hatten die ja nicht so feste Regeln wie: Iss 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag, nicht öfter als einmal Fleisch in der Woche, auch immer wieder Fisch. Und es kann gut sein, dass jemand mit drei Mahlzeiten am Tag gut zurechtkommt, Hauptsache wir folgen dem Rhythmus unseres Hormones Insulin. Ein gesunder Körper schüttet zwischen 7 und 8 Uhr seine erste und höchste Insulinspitze aus und wir verbrennen am meisten, die zweite folgt meist zwischen 12 und 13 Uhr und die dritte zwischen 18 und 19 Uhr. Sich das bewusst zu machen, verhilft vielen zu einem besseren Bauchgewühl und trägt dazu bei sein Gewicht zu stabilisieren. Wer Zwischenmahlzeiten braucht, sollte auf solche setzen, die nicht den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen, denn sonst müsste unser Körper gezwungenermaßen und gegen seinen natürlichen Rhythmus zusätzliches Insulin ausschütten und das drosselt die Fettverbrennung und diese Snacks landen direkt auf Bauch und Hüfte.
Außerdem interessant ist laut Dr. Thuile, dass es auch bei Ernährungsfragen so genannte „Lerchen“ und „Eulen“ gibt, also diejenigen, die schon morgens direkt auf Betriebstemperatur sind und die anderen, die erst im späteren Tagesverlauf aufblühen. Und oft morgen-muffelige Eulen können gut auf das Frühstück verzichten und essen besser später etwas.
In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.