G’sundes Südtirol: Keine Chance dem Herbstblues

Gerade in dieser schönen, bunten Jahreszeit rutschen viele in ein schwarzes Loch, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

Jene Stimmungsschwankungen, die nach dem Sommer im Übergang von Herbst auf Winter auftreten, werden allgemein als Herbstblues bezeichnet. Ausschlaggebend dafür sind die kürzeren Tage, die reduzierten Sonnenstunden und die kühleren Temperaturen.

Es handelt sich hierbei nicht um eine Wetterfühligkeit, sondern um eine Art saisonsabhängiger Depression, die sogar 20-25% der Bevölkerung betrifft und die über mehrere Wochen anhalten kann. Im Unterschied zur „echten“ Depression, geht der Herbstblues aber wieder von alleine vorbei, ist dies nicht der Fall, halten die Probleme länger an, sollte man sich auf jeden Fall mit seinem Hausarzt beraten. Normalerweise kann aber jeder selbst ausreichend viel gegen die typischen Symptome wie Niedergeschlagenheit, Kraft- und Antriebslosigkeit und Müdigkeit tun. Was dieses Phänomen oft begleitet, ist ein Gefühl des Heißhungers und damit verbunden eine Gewichtszunahme, während depressive Patienten eher appetitlos sind.

Möglichst viel Bewegung an der frischen Luft ist jetzt das Allerwichtigste, sich aufzuraffen trotzdem mit dem Fahrrad zur Arbeit und zur Verabredung zu fahren, im Alltag kurze Wege zu Fuß zurückzulegen, in der Freizeit viel draußen zu unternehmen. Dadurch wird das alles entscheidende Zusammenspiel verschiedener Botenstoffe in unserem Körper gefördert, vor allem auch von Serotonin (das Glückshormon) und Melatonin (das Schlafhormon). Und damit sind wir bei einem weiteren wichtigen Punkt: Gerade im Herbst ist regelmäßiger und ausreichender Schlaf noch wichtiger als sonst. Und wer außerdem darauf achtet immer ausreichend zu trinken, gibt dem Herbstblues kaum eine Chance.

Aktiv gegen den Herbstblues heißt sich nicht daheim zu verkriechen, unter Leute zu gehen und vor allem auch zu lachen, auch ganz ohne Grund einfach draufloszulachen. Denn dabei benutzen wir über 100 Muskeln, steigern unsere Durchblutung, nehmen mehr Sauerstoff auf und kurbeln die Ausschüttung von Serotonin an. Wie gesund Lachen ist, belegen schließlich zahlreiche Studien.

Auch Gewürze können wieder mehr Bewegung in den Herbst bringen. für eine gesunde, belebende Schärfe sorgen beispielsweise Ingwer(-Tee), Curry, Kardamom, Muskat, Zimt, Koriander, Kreuzkümmel und Kurkuma. Eine heiße Schokolade mit Kardamom und Chili weckt nicht nur die Lebensgeister, sondern hilft sogar auch gegen den (Herstblues-) Heißhunger.

„Aktiv gegen den Herbstblues“ in „G’sundes Südtirol“.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.