G’sundes Südtirol im Februar: Hausmittel für Kinder

Geht es den Kleinen nicht gut sind Berührungen etwas vom Wichtigsten, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile und rät sie in den Arm zu nehmen, zu streicheln, leicht zu massieren.

Berührungen lösen vor allem bei Kindern beruhigende und heilende Reaktionen aus, denn dabei schüttet ihr Körper das Hormon Oxytozin aus und dieses so genannte Kuschelhormon trägt nachweislich zur Schmerzlinderung bei, senkt einen angespannten Blutdruck, nimmt Ängste und stärkt das Immunsystem. Und dieses wunderbare Hausmittel kostet nichts und ist grenzenlos verfügbar und einsetzbar.

Viele Tees, Wickel und Bäder, die bei den unterschiedlichsten Beschwerden gut und schnell helfen, sind ganz einfach aus alltäglichen Zutaten aus dem Kühlschrank und der Vorratskammer herzustellen. Unerwünschte Nebenwirkungen sind bei altbewährten Hausmitteln kaum zu befürchten, allerdings sind dieser Selbstbehandlung auch Grenzen gesetzt. Gerade bei kleinen Kindern sollte man im Zweifel immer einen Arzt zurate ziehen oder auch wenn nach einiger Zeit keine Besserung eintritt oder wenn das Kind plötzlich hohes Fieber oder starke Schmerzen bekommt.

Ein klassisches Einsatzgebiet von Hausmitteln bei Kindern sind Erkältungen und das wichtigste hierbei ist Flüssigkeit, nicht nur in Form von Wasser und Tees, sondern auch von gesunden, stärkenden Suppen und Brühen. Tees aus Holunderblüte oder Kamille wirken schleimlösend und entzündungshemmend und gerade die Holunderblüte lindert auch den Hustenreiz. Hierfür 2- bis 3-mal am Tag 1 Teelöffel Holunderblüten mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, 7 bis 8 Minuten ziehen lassen, abseihen und sobald der Tee lauwarm ist, etwas Honig dazugeben, das schmeckt den Kindern nicht nur besser, Zuckerlösungen helfen auch wiederum den Hustenreiz zu stillen.

Auch ein warmes Fußbad kann erkälteten Kindern sehr helfen, gerade vor dem Zubettgehen. Dabei kommt es auf die richtige Wassertemperatur an: Sie beginnen bei 37,5 Grad (also Körpertemperatur) und gießen nach und nach langsam warmes Wasser dazu, bis das Fußbad maximal eine Temperatur von 40 Grad erreicht hat. Nach spätestens 10 Minuten sollte sich dadurch ein angenehmes Wärmegefühl über den ganzen Körper ausbreiten, dann die Füße gut abtrocknen, warme Socken anziehen und ab ins Bett.

Bei Kindern mit Fieber ist das bekannteste Hausmittel der Wadenwickel. Dafür taucht man 2 Baumwolltücher in kühles, nicht eiskaltes Wasser, wringt sie leicht aus und umwickelt damit beide Waden, darüber kommt je ein trockenes Handtuch. Haben sich die Tücher erwärmt, werden sie erneuert. Diesen Vorgang kann man bis zu 4-mal nacheinander wiederholen, insgesamt nicht länger als eine halbe Stunde. Wichtiger Hinweis: Die Temperatur des Wassers in das die Tücher getaucht werden, sollte nicht kälter als rund 5 Grad unter der aktuellen Körpertemperatur des Kinders liegen.

Bei Schnupfen, wie auch bei einem trockenen Reizhusten, gibt es kaum etwas Besseres, als zu Inhalieren. Dafür 2 Liter kochendes Wasser in eine Schüssel geben, dazu eine Handvoll Kamillenblüten oder Thymiantee und das größere Kind kann sich mit dem Kopf darüber beugen und den Dampf tief einatmen, ein Handtuch über dem Kopf verstärkt den Effekt. Vorsicht aber, dass es sich nicht verbrüht! Bei kleineren Kindern (unter 4 Jahren) könnte man stattdessen nachts ein Zwiebelsäckchen neben dem Kopfende des Bettes aufhängen, auch das sorgt für eine freie Nase und damit für einen besseren Schlaf.

„Hausmittel für Kinder“ im Februar in „G’sundes Südtirol“.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).