G’sundes Südtirol im August: Frisch aus dem Garten

Das Werkeln im Garten ist nicht nur eine entspannende Freizeitbeschäftigung, es liefert uns auch echtes heimisches Superfood, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

Fünf Hände Obst und/oder Gemüse am Tag werden allgemein empfohlen, je farbenfroher desto besser und gesünder, idealerweise regional und am allerbesten selbst angebaut und damit (hoffentlich) in Bioqualität. Einer der größten Vorteile liegt für den bekannten Ernährungs-Mediziner und -Buchbestsellerautor darin, dass wir im eigenen Garten oder auch dem eigenen Balkon selbst entscheiden, wie alles behandelt wird, also am besten ohne Chemie und Gifte und dass lange Transportwege wegfallen und damit auch die CO2-Bilanz stimmt.

Gemüse, Obst und Co. sind prinzipiell immer gut für uns, aber es gibt schon Unterschiede was die enthaltenen Nährstoffe, Spurenelemente und Pflanzenwirkstoffe angeht. Der Begriff, das Modewort, „Superfood“ ist ursprünglich für Exoten geprägt worden, wie Gojibeeren, Papaya und Chiasamen, die von weither angeliefert werden müssen. Inzwischen wissen wir aber längst, dass da auch heimische Nahrungsmittel ohne weiteres mithalten können.

Als Superfood aus dem eigenen Garten sind Schwarzbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Stachelbeeren zu nennen, so Dr. Thuile, auch Äpfel, Kirschen, Zwetschgen und Nüsse zählen mit ihren wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen zur Liste der besten Nahrungsmittel für unsere Gesundheit. Rohnen, Kartoffeln und Kohlgemüse gehören zu den gehaltvollsten Sattmachern und Basilikum, Petersilie, Rosmarin, Schnittlauch und Knoblauch spielen in der Oberliga der gesunden Gewürze.

Gerade jetzt kann daheim reichlich geerntet werden, wir genießen die Vielfalt und Frische und tanken damit zugleich auch schon wichtige Nährstoffe für den Winter, besonders unser Immunsystem profitiert davon. Am besten verzehrt man all die schönen Sachen aus dem Garten sofort, auch reifes Gemüse lässt sich meist sehr gut roh essen und liefert so normalerweise auch die meisten wertvollen Inhaltstoffe. Nicht nur Tomaten schmecken herrlich, direkt von der Staude, auch knackige Erbsen sind ein toller Snack und ein schöner Aha-Effekt für jeden Salat.

Frisch geerntet und verzehrt oder schonend zubereitet ist natürlich der Idealfall. Aber Wurzelgemüse wie Petersilien- und Selleriewurzel, Lauch, Rettich, Pastinaken, Rohnen und Kartoffeln lässt sich auch gut im Keller lagern. Mit Essig, Öl und Gewürzen können wir Gurken, Zwiebeln und Karotten einlegen. Zum Einkochen eignen sich besonders Tomaten, zum Dörren hingegen Rohnen, Zucchini, Zwiebel und Knoblauch, Sauerkraut wird durch Fermentieren haltbar gemacht. Am besten schneiden wir einiges auch schon klein auf und frieren es für Suppen im Winter ein, auch Erbsen, Karfiol und Brokkoli verlieren in der Tiefkühltruhe weder Geschmack noch viele Vitamine.

Der Dr.-Thuile-Top-Tipp zum Frühstück oder für Zwischendurch ist ein grüner Smoothie. Darin machen sich Salate wie Rucola und Feldsalat sehr gut, auch Kohlgemüse, jede Menge frische Kräuter, etwas Getreide wie die Hirse und auch ein paar süße Beeren und ein Spritzer Zitronensaft.

„Frisch aus dem Garten“ im August in „G’sundes Südtirol“.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.