G’sundes Südtirol: Helfer aus der Natur

Heiserkeit, Hustenreiz, allgemein unsere Stimme, das sind die eigentlich besten Anwendungsgebiete für die Pflanzenheilkunde, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Eibisch wirkt befeuchtend für die Schleimhäute in Kehlkopf und Rachen und bildet außerdem eine Art Schutzfilm über die Stimmbänder. Diese Heilpflanze ist auch unter Sängern sehr beliebt und wird gerne vor Konzerten, in Form von Lutschpastillen aus der Apotheke eingesetzt.

Efeu hilft bei trockenem Reizhusten, Heiserkeit und leichten Erkältungen, am besten in Form von Tropfen oder einem Sirup aus der Apotheke. Wobei der im Sirup enthaltene Zucker auch noch gut auf Kehlkopf und Schleimhäute wirkt, die Feuchtigkeit fördert und die Heiserkeit lindert.

Als echter Allrounder aus der Pflanzenwelt ist Ingwer auch gut darin, die Stimmkraft wieder herzustellen. Man schneidet einfach ein paar Scheiben der scharfen Knolle ab und kaut diese langsam. Oder man übergießt sie mit heißem Wasser, lässt den Tee 5 Minuten ziehen und süßt ihn mit Honig, wiederum wegen des Zuckers.

Sehr gut wirkt bei Heiserkeit und leichten Erkältungssymptomen ein einfach herzustellender Honig-Holunder-Sirup. Man erwärmt dafür 200 ml Holundersaft und 300 ml Honig auf höchstens 40 Grad, damit die wertvollen Inhaltstoffe erhalten bleiben und lässt abgekühlt, alle 3 Stunden einen Teelöffel davon auf der Zunge zergehen. Anstelle von Holundersaft kann man auch Zwiebeln nehmen. Diese entfalten auch als Umschlag, außen am Hals, ihre stark entzündungshemmende Wirkung.

Isländisch Moos wirkt ebenfalls entzündungshemmend und stärkt die Schleimhäute im Kehlkopf. Es wird entweder als Tee oder noch einfacher als Lutschtablette ober Bonbon verwendet, wodurch wir auch noch viel Feuchtigkeit über den Speichel in den Kehlkopf bekommen. Meist sind sie zwar gesüßt und damit vielleicht für unsere Zähne nicht so toll, dafür aber umso mehr für den Kehlkopf.

Thymian ist für unsere Stimme schlichtweg Gold wert, gerade auch bei Heiserkeit. Und als weitere Topkandidaten aus der Pflanzenheilkunde für diese Anwendung sind Myrrhe, Umckaloabo (Belagonie) und Fenchel zu nennen.

Honig begegnet uns auch für die Stimme immer wieder, seine positive Wirkung bei Halsschmerzen und Heiserkeit ist auch durch zahlreiche Studien belegt. Hervorragend wirkt übrigens auch Propolis. Wir können es frisch vom Imker besorgen und einfach kauen oder wir holen uns entsprechende Pastillen in der Apotheke.

Zu den Helfern aus der Naturheilkunde zählt Dr. Thuile auch das Wasser. Ausreichend und immer wieder kleine Schlucke zu trinken, das braucht unsere Stimme einfach ganz besonders. Auch wenn die Stimme belegt ist, ist viel zu trinken eine gute Medizin. Als Steigerung kann man damit inhalieren oder auch gurgeln, beispielsweise mit dem Zusatz von Salbei, ein altbekanntes Hausmittel.


In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.