G’sundes Südtirol: Haarausfall stoppen
Es gibt verschiedene Gründe für vermehrten Haarausfall und vielversprechende Behandlungsmöglichkeiten, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.
Die Hauptursache für einen übermäßigen Haarausfall ist die erbliche Veranlagung, die hauptsächlich Männer betrifft, aber nicht nur. Wichtig für Haare und Haarwachstum ist auch die Schilddrüse, vor allem eine Unterfunktion kann dazu beitragen, dass die Haarwurzeln nicht mehr ausreichend ernährt werden und die Haare ausfallen. Auch Stress hat einen wichtigen Einfluss auf unsere Haare, ist sogar für einen Großteil der Fälle von Haarausfall verantwortlich, die nicht erblich oder durch eine Krankheit bedingt sind. Wenn nach einer Operation oder nach einer Geburt vermehrt Haare ausfallen, ist das glücklicherweise meist nur vorübergehend
Auch was unsere Haare angeht, spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle, je ausgewogener und gesünder, umso besser. Als konkretes Beispiel nennt Dr. Thuile einen Eisenmangel, denn dieser führt häufig zu dünneren Haaren oder sogar zum massiven Haarausfall. Auch Medikamente haben einen großen Einfluss, denken wir nur an die Chemotherapie im Rahmen einer Krebsbehandlung und auch Schilddrüsenmedikamente oder Verhütungsmittel schlagen sich auf die Haargesundheit nieder. Infektionen ziehen ebenfalls oft einen Haarverlust nach sich, vor allem chronische Infektionen und fieberhafte Erkrankungen, wie in den letzten Jahren besonders auch Coviderkrankungen.
Haarschädigend wirkt selbstverständlich auch übermäßige Hitze, etwa beim Föhnen und sogar noch mehr beim Glätten, genauso wie das häufige Färben und Behandlungen wie die Dauerwelle. Auch ein strenger Pferdeschwanz oder eng geflochtene Zöpfe können sich negativ auswirken.
Gibt es konkrete Ursachen für den Haarausfall sind natürlich diese als erstes in Angriff zu nehmen. Besteht das Problem dennoch weiter, stehen uns verschiedene, vielversprechende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, so Dr. Thuile, Haarverpflanzungen oder -Transplantationen etwa stellen eine bewährte Methode dar. Beim kreisrunden Haarausfall ist es wichtig möglichst schnell mit einer Kortisontherapie zu beginnen, um vor allem jene Fälle in den Griff zu bekommen, die durch Kleinstentzündungen entstehen. Beim kreisrunden, wie auch beim generalisierten Haarausfall, geht die Entwicklung in den letzten Jahren dahin, dass man bei gezielten Immuntherapien bestimmte Antikörper einsetzt, damit die Haare nicht mehr angegriffen werden und wieder nachwachsen können.
Auch für den erblich bedingten Haarausfall gibt es Lösungsansätze. Zu den bekanntesten gehört die Anwendung von Minoxidil, eine Lotion, die man auf die Kopfhaut aufträgt. Diese kann den weiteren Haarausfall um 70-80% reduzieren. Der Nachteil dabei ist, sobald man mit der Behandlung aufhört, beginnt das Problem von Neuem. Sehr gute Erfahrungen werden auch mit der Eigenblutbehandlung gemacht, wobei das eigene Blut geschleudert und ganz gezielt nur die Blutblättchen zurück in die Kopfhaut initiiert werden.
In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.