G’sundes Südtirol: Fataler Hörsturz

Bei einem Hörsturz kommt alles zusammen, von der Schwerhörigkeit über Ohrensausen bis zum Schwindel, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Viel heftiger als zu einem Hörsturz kann es besonders als Folge von andauerndem Stress, kaum kommen. Typisch dafür ist, dass die Probleme meist einseitig auftreten, es beginnt oft mit einem Druckgefühl im Ohr, das sehr schmerzhaft sein kann und zu allem Überfluss auch noch von einem Ohrensausen, einem Tinnitus, begleitet wird.

Natürlich kommt es bei einem Hörsturz zu einer Hörminderung, die einzelne Töne betreffen kann oder man hört auf dem einen Ohr gar nichts mehr. Betroffene klagen oft auch über eine verzerrte Hörwahrnehmung oder eine Überempfindlichkeit oder Doppelhören. Auch Schwindel ist eine häufige Nebenerscheinung, genauso wie ein pelziges Gefühl rund um die Ohrmuschel herum.

Meist entwickelt sich so ein Hörsturz urplötzlich, es kann aber auch etwas dauern, bis er sich voll entwickelt hat. Ein leichter Hörsturz bildet sich glücklicherweise nach ein paar Stunden, spätestens nach ein paar Tagen, von alleine wieder komplett zurück. Dennoch stellt er ein deutliches Warnsignal unseres Körpers dar und bedarf eines Arztbesuches. Denn ein schwerer Hörsturz kann gravierende Folgen haben und dauerhaften Schaden im Ohr anrichten.

Die genauen Ursachen für einen Hörsturz sind noch nicht restlos geklärt, aber anhaltender Stress spielt dabei definitiv eine wichtige Rolle. Es gibt auch Krankheiten, die einen Hörsturz begünstigen, wie Mumps oder die Grippe und auch die neuen Coronavarianten greifen unser Gehör wohl weit stärker an als die vorhergehenden.

Bei derartigen Problemen ist es natürlich notwendig, sofort einen Arzt einzuschalten. Die eigentliche Behandlung beginnt aber erst nach 4-5 Tagen, weil sich innerhalb dieser Zeit bis zu 80% wieder von alleine zurückbilden. Ist eine Behandlung notwendig, wird meist Kortison eingesetzt, um eventuelle Entzündungsreaktionen zu reduzieren. Häufig werden auch blutverdünnende Medikamente eingesetzt und Mittel, die die Ohrendurchblutung verbessern, aus der Naturmedizin kann hierfür zusätzlich mit Ginkgo gearbeitet werden. Allgemein können auch bei einem Hörsturz durch die Akupunktur, als zusätzliche Behandlungsmöglichkeit, gute Erfolge erzielt werden. Und was jeder Betroffene selbst tun kann, als einen der wichtigsten Schlüssel für den Erfolg der Therapie, nennt Dr. Thuile: Für Ruhe sorgen, Stress abschalten, lernen zu entspannen und auch Lärm zu vermeiden.


In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.