G’sundes Südtirol: Exotische Wurzeln

Die Ingwerwurzel kennen und schätzen auch bei uns viele, die ebenfalls fantastische Yamswurzel hingegen noch eher weniger, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Ingwer ist eine der beliebtesten Heilpflanzen weltweit und wird längst auch bei uns für die unterschiedlichsten Beschwerden eingesetzt. Sie regt die Verdauung an, wirkt gut bei Entzündungen und Schmerzen, stärkt die Abwehr und ist eines der besten Mittel bei Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit. Diese fantastische Knolle hat sich auch bei Erschöpfungszuständen und Menstruationsbeschwerden bewährt und vor allem auch bei Übelkeit, etwa im Rahmen einer Schwangerschaft oder einer Chemotherapie.

Seine herausragende gesundheitliche Wirkung beruht, laut aktuellem Forschungsstand, auf den sekundären Pflanzenwirkstoffen, von denen Ingwer mehr als jede andere Pflanze enthält. Die Gingerole verleihen ihm seinen typischen Geschmack und die Schärfe. Ingwer wird auf unterschiedliche Art und Weise verwendet, in Speisen, in Smoothies, in frischgepressten Säften, kann einfach frisch gekaut, getrocknet oder als Tee zubereitet werden und ist auch als Kapsel in Apotheken erhältlich.

Auch die Yamswurzel weist eine beeindruckende Vielfalt an gesunden Inhaltstoffen und Einsatzmöglichkeiten auf. Allen voran leistet sie einen hormonellen Beitrag für Frauen, wie auch für Männer. Sie ist wirksam beim PMS-(prämenstruellen)Syndrom und auch bei Wechseljahrbeschwerden wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Müdigkeit und Hitzewallungen, genauso unterstützt sie die Produktion des Testosterons des Mannes. Sie enthält auch viele Antioxidantien, also Radikalfänger, die uns vor Angriffen von außen schützen und die Yamswurzel bringt auch Kalium, Zink, Kupfer und Eisen mit. Sie ist wertvoll bei Magen-Darm-Beschwerden, vor allem bei einem Reizdarm, da sie eine Art innere Ruhe im Magen schafft, indem sie das (Stress-)Hormon Cortisol senkt.

Wasabi wird gerne als japanischer Meerrettich bezeichnet, ist aber eine ganz andere Pflanze und hat mit unserem Meerrettich wenig zu tun. Seine Wirkstoffe sind auch senfähnliche ätherische Öle, die wir aber nur kurz nutzen können, denn bereits nach rund einer halben Stunde verlieren sie ihre Wirkung. Daher sollte diese Wurzel immer frisch gerieben und verzehrt werden. Wasabi kann vor allem unsere Verdauung unterstützen, fördern und stabilisieren, seine scharfen Öle gehen gegen ungute Bakterien in unserem Körper vor, wirken wie ein leichtes Antibiotikum und sie ist auch gut für unser Immunsystem, macht die Abwehrzellen einsatzbereiter.

Alle diese scharfen Wurzeln sollten wir öfter, aber dafür nur geringe Mengen zu uns nehmen, denn sie können den Magen und insbesondere die Magenschleimhaut reizen. Und dies kann zu einer Gastritis führen, Sodbrennen und Magenbrennen sind häufige Nebenwirkung, wenn man es damit übertreibt.


In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.