G’sundes Südtirol: Ein ganzes Team gegen *CFS

Die Behandlung der chronischen Müdigkeit (*CFS für Chronisches Fatigue Syndrom) ist eine echte Herausforderung, erklärt unser Radio-Doktor Christian Thuile, auch in seinem neuen Buch: „Energiegeladen statt ausgelaugt“.

Die Spirale einer chronischen Müdigkeit zu durchbrechen, verlangt den Betroffenen selbst, aber auch vom ganzen Umfeld und nicht zuletzt von Ärzten und Therapeuten alles ab. Schon allein, bis die Diagnose gestellt und mit der Behandlung begonnen werden kann, vergeht oft viel wertvolle Zeit. Zunächst gilt es alle in Frage kommenden körperlichen Ursachen und Erkrankungen auszuschließen und erst sobald CFS feststeht, beginnt der Hürdenlauf der Behandlungen. Es gibt nämlich (derzeit noch) kein Medikament, das hier gezielt eingesetzt werden kann, es handelt sich um eine Therapie, die verschiedene ärztliche Disziplinen einschließen muss.

Was Betroffene auf jeden Fall selbst in der Hand haben ist: Sich Hilfe zu holen. Diese Krankheit anzunehmen ist erst mal die wichtigste Aufgabe und zugleich auch die größte Herausforderung. Die meisten kämpfen verzweifelt um eine andere Diagnose, die leichter greifbar ist und solange sie sich innerlich dagegen sträuben, ist eine Behandlung ganz schwierig.

Für die Behandlung einer chronischen Müdigkeit braucht dann es ein ganzes Team, das eng zusammenarbeitet. Je nachdem, was im einzelnen Fall im Vordergrund steht, wird der Behandlungsschwerpunkt gelegt und der dazugehörige Spezialist hinzugezogen. Die Basis sollte der Hausarzt sein, bei dem alle Fäden zusammenlaufen, des Weiteren braucht es oft Orthopäden für die Knochen-, Gelenks- und Muskelbeschwerden und weitere Fachleute für die Bewegungstherapie. Neurologen kümmern sich um mögliche Störungen im Bereich des Nervensystems und auf jeden Fall mit ins Boot gehören auch Psychologen und Psychotherapeuten, für die häufig auftretende Depression dieses Krankheitsbildes und auch um zu lernen mit den eigenen Ressourcen besser umzugehen. Wer sich weiter körperlich und auch emotional überfordert, wird immer wieder Rückschläge erleiden. Und die Familie sollte zumindest im Bilde darüber sein, was Betroffene gerade durchzustehen haben, alle sind auf verschiedene Art und Weise selbst Mitbetroffene.

Der geeigneten körperlichen Tätigkeit kommt eine wichtige Rolle zu und es braucht einen Trainer, der genau darauf schaut, dass das Bewegungsmaß der aktuellen Verfassung angepasst ist. Um diese Krankheit gut zu überstehen und die häufig dabei auch auftretenden Verdauungsprobleme in den Griff zu bekommen, braucht es auch eine Ernährungsberatung. Eine protein- also eine eiweißreiche Ernährung mit vielen Mineralstoffen, ist ein wichtiger Beitrag für die Genesung, genauso wie der Einsatz von ungesättigten Fettsäuren. Und für mich als Ganzheitsmediziner, so Dr. Thuile, ist es auch wichtig einen Blick auf die Vitamine und Spurenelemente zu werfen, anhand einer Blutuntersuchung. Zink, Eisen und das Vitamin D spielen hierbei die Hauptrollen.

Buch-Tipp:

„Energiegeladen statt ausgelaugt, Ursachen und Hilfe bei anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung“, von Dr. Christian Thuile, erschienen im Athesiaverlag.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).

 

Ergänzung: Hörerin Lisa ist selbst von der myalgischen Enzephalomyelitis, auch Chronic Fatigue Syndrome, kurz: ME/CFS genannt, betroffen und schlägt für weitere Infos die Seite der CFS-Hilfe Österreich vor. Vielen Dank, die Redaktion.