G’sundes Südtirol: Die Fruchtzuckerunverträglichkeit

Gerade bei uns in Südtirol, wo wir viel gesundes Obst und Gemüse zur Verfügung haben, wird immer häufiger eine Unverträglichkeit auf den Fruchtzucker festgestellt, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

Fruchtzucker (auch Fruktose oder Fructose) ist ein toller Energielieferant, der von Natur aus in unterschiedlicher Konzentration in Obst und in geringeren Mengen auch in Gemüse enthalten ist. Nur vertragen wir alle davon nicht unendlich viel und rund ein Drittel aller Südtiroler wenig bis gar keinen.

Wie unser Körper auf zu viel Fruchtzucker reagiert, haben wir wohl alle schon selbst erlebt, wenn wir es beispielsweise mit frischem Apfel- oder Traubensaft übertrieben haben. Das darauffolgende Rumoren im Magen-Darm-Trakt ist aber keineswegs eine Krankheit, sondern ganz normal. Von einer Fruchtzuckerunverträglichkeit oder Fruktoseintoleranz sprechen wir, wenn die Aufnahme des Zuckers aus dem Darm ins Blut nicht richtig funktioniert und deswegen jemand weniger oder auch keinen Fruchtzucker mehr verträgt.

Erst in der letzten Zeit wird diesem Thema mehr Aufmerksamkeit geschenkt, bisher blieb eine Fruchtzuckerunverträglichkeit oft unentdeckt, weil es deswegen zu keinen schweren Krankheitsbildern kommt. Abhängig davon, wie ausgeprägt die Unverträglichkeit ist, treten die Symptome in unterschiedlicher Intensität auf. Betroffene leiden unter einem Blähbauch, Übelkeit, Durchfall, aber auch schlimmen Bauchschmerzen und -Krämpfen und in weiterer Folge auch an Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Zum Feststellen einer möglichen Fruchtzuckerunverträglichkeit wird ein einfacher Atemtest gemacht, der normalerweise nach zwei Stunden ein verlässliches Ergebnis bringt. Diese Diagnose bedeutet aber nicht automatisch, dass Betroffene überhaupt kein Obst mehr essen können. Es gilt gemeinsam mit seinem Arzt des Vertrauens herauszufinden, welche Lebensmittel weiterhin ohne Probleme möglich sind. Vergleichsweise viel Fruktose enthalten Trockenfrüchte, Rosinen, Äpfel, genauso wie Obstsäfte und Kompotte, Feigen und Datteln gehen eher auch nicht mehr. Beeren wie Schwarzbeeren, Johannisbeeren und Preiselbeeren sind hingegen meist trotzdem sehr gut verträglich.

Und Vorsicht: so genannte Zuckeralkohole wie Sorbitol (in der Zutatenliste als E 420 zu finden) verschlechtern die Situation bei einer Fruchtzuckerunverträglichkeit. Diese sind in so gut wie allen Lightprodukten enthalten, also in zuckerfreien Getränken, Backwaren, Saucen, Kaugummis, Bonbons und vielem mehr.

 

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.