G’sundes Südtirol: Der Lagerungsschwindel

Ein so genannter Lagerungsschwindel ist die häufigste Form, der Dreh- oder auch der Schwankschwindel treten viel weniger häufig auf, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Der Lagerungsschwindel kann plötzlich auftreten und ohne Vorankündigung und wie seine Bezeichnung schon vermuten lässt, wir dieser durch eine Veränderung der Position, der Lage, ausgelöst. Und das kann auch bei ganz alltäglichen Bewegungen der Fall sein.

Manchmal reicht als Auslöser bereits ein Drehen oder Neigen des Kopfes, oft passiert es auch beim Hinlegen oder Aufrichten oder auch beim Umdrehen im Bett. Für Betroffene fühlt es sich dann so an, als würde sich das ganze Zimmer drehen und sie befinden sich im Bett mittendrin, wie im Karussell. Die gute Nachricht ist, es dauert oft nur Sekunden, manchmal auch ein paar Minuten und der Lagerungsschwindel ist meist harmlos und gut behandelbar, das heißt, man bekommt die Symptome normalerweise sehr gut in den Griff. Eine Abklärung beim Hausarzt ist auch für diesen Fall nötig, denn hinter jedem Schwindel kann eine kompliziertere Ursache stecken.

Auch der Lagerungsschwindel ist für Betroffene sehr unangenehm und beängstigend, denn er zieht meist noch weitere Reaktionen nach sich, wie Übelkeit, Schweißausbrüche oder ein unkontrollierbares Zittern der Augenlider. Und natürlich kommt es auch zu Gleichgewichtsproblemen, die zu Stürzen führen können, wobei man sich auch ernsthaft verletzten kann.

Die Ursache für den Lagerungsschwindel ist das Ablösen von so genannten Ohrensteinchen, die sich ganz Inneren unseres Ohres befinden. Und wenn sich diese frei im Innenohr bewegen, irritieren sie unser Gleichgewichtsorgan dermaßen, dass Schwindel auftritt. Der häufigste Grund für dieses Ablösen ist dauerhafter Stress, aber auch Entzündungen, Medikamente, Alkohol, wenn jemand länger bettlägerig ist und ganz einfach das Alter kommen für dieses Chaos im Innenohr in Frage.

Bei Lagerungsschwindel setzt man in der Therapie auf gezielte Manöver-Übungen. Diese lässt man sich zeigen und kann sie gut auch zu Hause durchführen, einige macht man alleine, für einige braucht es die Unterstützung einer zweiten Person. Dabei werden die Ohrensteinchen, mit Hilfe der Schwerkraft, beispielsweise durch ein Hin- und Her-Bewegen des Kopfes, aus dem Gleichgewichtsorgan hinausbefördert. Und das funktioniert bei vielen unmittelbar und normalerweise reichen 5-10 Tage, um das Problem ganz zu beheben.

Es gibt auch (seltene) Fälle, wo die Steinchen erneut auftreten, teils auch erst nach Jahren wieder. Dann gilt es, sich an die Übungen zu erinnern, die schon einmal geholfen haben, denn die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass es wieder klappt.


In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.