G’sundes Südtirol: *CFS erkennen

Der erste Schritt aus der chronischen Müdigkeit (*CFS für Chronisches Fatigue Syndrom) heraus, ist das Erkennen der Anzeichen, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile. Dazu ist jetzt sein neues Buch erschienen: „Energiegeladen statt ausgelaugt“.

Wichtig ist als erstes die Einsicht, dass eine chronische Müdigkeit weit über eine vorübergehende Erschöpfung hinausgeht und dass es sich hierbei um ein eigenes (inzwischen auch anerkanntes) Krankheitsbild handelt. Ging man anfangs davon aus, es mit einer rein psychischen Problematik zu tun zu haben, weiß man mittlerweile, dass es sich um ein multifaktorielles Geschehen handelt, also dass hier verschiedene Ursachen auf unterschiedlichen Ebenen zusammentreffen. Erst wenn man das Problem erkennt und vor allem auch anerkennt, können die richtigen Maßnahmen gesetzt werden.

Psychische Faktoren spielen auf jeden Fall eine große Rolle, der (oft auch selbst auferlegte) Leistungsdruck, aber eben nicht nur. Das Immunsystem beispielsweise kann maßgeblich an einer chronischen Müdigkeit beteiligt sein, etwa wenn ihm Viren zusetzen. Aktuelles Beispiel ist das so genannte „Long Covid“, die Spätfolge einer Covid-19-Erkrankung oder auch eine Infektion mit dem Epstein-Parr-Virus, als Pfeiffersches Drüsenfieber bekannt, das besonders Jugendliche betrifft. Und wie sehr die Abwehr dadurch beeinträchtigt wird, zeigt sich auch daran, dass Betroffene häufiger krank werden, öfter erkältet sind oder ihre Lymphknoten im Hals über einen längeren Zeitraum angeschwollen sind.

Im Laufe der Monate, oft sogar Jahre, kommen meist weitere Krankheitszeichen dazu, vor allem körperliche, an die man bei einer chronischen Müdigkeit vielleicht gar nicht denkt, so Dr. Thuile. Das können Schmerzen sein, überall im Körper, von Kopfschmerzen über Muskel- und Gelenksschmerzen bis hin zu Schlafstörungen. Aber auch die Verdauung ist oft sehr stark beeinträchtigt und Betroffene vertragen auf einmal die unterschiedlichsten Lebensmittel nicht mehr. Und solche körperlichen Anzeichen sind häufig auch erst der Grund, warum jemand zum Arzt geht, aber je früher mit Therapien begonnen werden kann, desto weniger lang und steinig ist der Weg zurück zur Normalität.

Zu Sport oder Bewegung an der frischen Luft sind Betroffene oft kaum mehr in der Lage. Auch wer als Ausgleich beispielsweise immer gerne in die Berge gegangen ist, der schafft es, je weiter die Krankheit vorangeschritten ist, kaum mehr ein paar Treppen hinaufzusteigen, von Sport ganz zu schweigen. Verständlicherweise ziehen sich viele in dieser Situation zurück, haben keine Kraft mehr ihre sozialen Kontakte zu pflegen, einer Vereinstätigkeit nachzugehen und auch Partnerschaften und Familie leiden extrem darunter, weil Betroffene selbst, wie auch das Umfeld lange nicht verstehen, was auf einmal los ist. Und jeder kann sich vorstellen, dass an normales Arbeiten auch nicht zu denken ist.

 

Buch-Tipp:

„Energiegeladen statt ausgelaugt, Ursachen und Hilfe bei anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung“, von Dr. Christian Thuile, in diesem Monat erschienen im Athesiaverlag.

 

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).