G’sundes Südtirol: Anwendungen mit Thermalwasser

So unterschiedlich Thermalwasser sein können, so vielfältig ist auch die Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden, erklärt unser Radio-Doktor Christian Thuile.

Entscheidend sind die enthaltenen Mineralstoffe und natürlich vor allem auch die Temperatur, mit der es aus der Quelle sprudelt. Thermalwasser ist meist vulkanischen Ursprungs und daher warm, von 20 Grad Celsius aufwärts und schon aus den voneinander abweichenden Wärmegraden ergeben sich unterschiedliche Einsatzgebiete. Ist von Natur aus sehr viel Salz enthalten, wird es als Sole bezeichnet und verwendet, einige sind auch mit dem Edelgas Radon angereichert, das von unserem Körper beispielsweise sehr gut verstoffwechselt wird, es stabilisiert auch das Immunsystem.

Da Thermalwasser meist aus einer hohen Tiefe kommt, ist es reich an Mineralien, die aus dem Gestein herausgespült werden, an denen vorbei es sich seinen Weg an die Oberfläche bahnt. Zu nennen wären dabei besonders Magnesium, Kalzium, Schwefel, Jod, Kohlendioxid und auffällig ist teils auch der Geruch von faulen Eiern, was für einen hohen Gehalt an Schwefelwasserstoff spricht.

Je nach Zusammensetzung und Wärmegrad des Thermalwassers kann eine (ausreichend lange) Kur damit die unterschiedlichsten Beschwerden lindern, zur Steigerung der Durchblutung führen, das Hautbild verbessern und allen voran bei Gelenksproblemen wie der Arthrose hilfreich sein. Eine angenehm stresslindernde Wirkung ist von allen Thermalwassern zu erwarten.

Auch eine Trinkkur ist oft zu empfehlen, allerdings ist dafür nicht jedes Thermalwasser geeignet, Geschmack und Zusammensetzung der Wirkstoffe müssen dafür passen. Dann kann es eine äußerst positive Wirkung auf die Verdauung haben, denn die enthaltenen Mineralstoffe werden auch sehr gut über den Darm ins Blut aufgenommen und können so über den Blutkreislauf alle Organe versorgen. Und natürlich profitieren vor allem auch all jene, die einen Mineralstoffmangel haben.

Thermalwasser kann man auch gut inhalieren, wenn es die dafür nötigen Eigenschaften mitbringt, wie es in Meran beispielsweise der (eher seltene) Fall ist. Mit Thermalwasser zu inhalieren, kann eine äußerst positive Wirkung auf Nase, Nebenhöhlen und den gesamten Atemwegsapparat haben, von der Luftröhre bis zur Lunge.

Und was im Wasser immer gut tut, ist sich darin zu bewegen, zu Schwimmen oder noch besser Wassergymnastik zu machen. Ganz besonders aber wenn es sich um sehr salzhaltiges Thermalwasser handelt, denn darin erfährt unser Körper einen besonderen Auftrieb und die Gelenke werden nur minimal belastet.


In unserer Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“ bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Vorsorge- und Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Buchbestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.