GARTENTIPPS: Lilien sind Frühstarter

Nicht immer ist ein früher Start auch ein besserer Start - im Sport führt er zur Disqualifizierung und im Garten kann ein frühzeitiger Griff zur Schaufel zum Eingehen der Pflanzen führen. Doch manchmal ist ein früher Start auch ein richtig guter Start, zum Beispiel bei den Lilien.

Früh bestellen - früh pflanzen

Zwar gilt der April als die Pflanzzeit für Lilien, tatsächlich tut man den Gewächsen aber Gutes, wenn man sie bereits jetzt  in den Boden bringt. Grund sind ihre nackten Zwiebeln, die keine schützende Außenhaut besitzen und daher an der frischen Luft leicht austrocknen. Deswegen ist es auch schwierig, Lilien über einen längeren Zeitraum richtig zu lagern. Deshalb mein Rat: Lilien schon ab Mitte Januar in den Garten zu pflanzen.In der Erde fühlen sich die Blumenzwiebeln einfach am wohlsten. Dort sind sie geschützt und können früh mit dem Wurzeln beginnen. Und keine Sorge, Lilien sind sehr winterhart und vertragen Minustemperaturen bestens. Dennoch sollte man für die Pflanzung einen etwas wärmeren Tag wählen - nicht für die Lilie, sondern um sich selbst einen Gefallen zu tun, denn die Zwiebeln müssen relativ tief gesetzt werden. Mindestens zehn bis fünfzehn Zentimetern Erde sollten über ihnen liegen, was bei gefrorener Erde eine Herausforderung wäre. Doch es lohnt sich, dem Winter zu trotzen und schon jetzt Garten aktiv zu werden, denn früh gepflanzte Lilien entwickeln sind schlichtweg besser.

Die Vielfalt der Lilien

Lilien beeindrucken nicht nur mit einer erstaunlich großen Farbpalette, sondern auch mit ganz unterschiedlichen Blütenformen. Die ockerfarbene ‘African Queen‘ blüht beispielsweise in wildwirkender Trompetenform, die elegante weiße ‘Eyeliner‘ sowie die fast schwarze ‘Mascara‘ haben dagegen eine flache, weit geöffnete, schalenförmige Blüte. Kleiner, aber nicht weniger auffällig, zeigen sich die sogenannten Türkenbundlilien. Bei ihnen sind die Blütenblätter so stark nach hinten gebogen, dass sie an chinesische Lampions erinnern. Zu dieser Gruppe zählen zum Beispiel die orangefarbene Lilium lancifolium und die rote Lilium pumilum. Aber es gibt auch noch Arten und Sorten, die sehen so gar nicht nach Lilien aus - die ‘Apricot Fudge‘ zum Beispiel. Ihre Blüte besteht aus einer Vielzahl Blättern, die so kompakt angeordnet sind, dass sie Ähnlichkeit mit einer Rose haben. Auch die leuchtend gelbe ‘Fata Morgana‘ bringt mit ihrer gefüllten Blüte Romantik in den Garten. Diese präsentiert sich aber sehr offen und locker. Extravagant und mit wildem Charme zeigt sich die orangefarbene und braungepunktete Lilium lancifolium ‘Flore Pleno‘.

Der frühe Vogel ...

Gerade die außergewöhnlichen Lilien, die Raritäten und Neuheiten sind meist nur in geringer Stückzahl im Handel und daher schnell vergriffen. Pflanzenliebhaber auf der Suche nach dem Besonderen sollten daher schon jetzt mit dem Stöbern beginnen. Zwar sind die Zwiebeln noch nicht überall erhältlich, doch manche Spezialisten bieten ihr Sortiment bereits seit Anfang des Jahres an.