Gartentipps: Kultivierung von Keimsprossen
Sie passen zu Salaten, Soßen, Fleisch, Fisch und Gemüse – ja, auch die Butter kann damit verfeinert werden. Die Rede ist von frischen Keimsprossen. Sie besitzen nicht nur einen würzigen Geschmack und sind äußerst dekorativ, sie sind kinderleicht und zudem schnell zu kultivieren. Ansäen und in 7 Tagen ernten!
So geht's:
Für die Sprossenzucht brauchen wir ein geeignetes Anzuchtgefäß: Keimsprossensorten mit kleinen Samen wie Brokkoli, Kresse, Salatrauke und Alfalfa können hervorragend in einer sogenannten Keimschale kultiviert werden. Zunächst wird der Wasserbehälter der Schale mit dem feuchten Nass aufgefüllt, bis die auf dem Gitter der Schale liegenden Samen durch einen dünnen Wasserfilm feucht gehalten werden. So können sie Wurzeln in das Innere des Behälters ausbilden und sich danach selbst versorgen. Eventuell ab und zu etwas Wasser nachfüllen.
Sprossenbox
Die größeren Samen von Kichererbsen, Sonnenblumen, Linsen oder Diakon-Rettich eignen sich hingegen eher für die Anzucht in einer Sprossenbox. Solch eine Box besteht aus mindestens zwei übereinander gestapelten Samenschalen mit Wasserabzug. In jeder der Schalen können zur Kultivierung von Keimsprossen 1 bis 2 Esslöffel Saatgut untergebracht werden. Das Saatgut liegt dabei auf schmalen Stegen, die ein kontinuierliches Abfließen des Wassers und damit auch von nicht mehr benötigten Abbauprodukten ermöglichen. Durch diesen Vorgang und aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit innerhalb der Schale bleiben die Sprossensamen durchgängig feucht und keimen schnell. Für einen fortschreitenden Kulturerfolg ist eine Reinigung der Sprossenbox etwa alle 2 Tage nötig.
Das richtige Plätzchen
Die Anzuchtschalen sollten an einem möglichst hellen Ort stehen, ohne dabei direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt zu sein. Mit Beginn der Keimung quellen die Samen auf und ihr Volumen vergrößert sich so stark, dass die umliegende Samenschale schließlich aufplatzt oder sich vollständig ablöst.
Zusätzlich entwickelt sich die Keimwurzel mit vielen weiteren feinen, weißen Seitenwurzeln, die zur Aufnahme von Wasser und Nährstoffen dienen. Durch die Wurzeln gut versorgt, bilden die Samen im weiteren Verlauf erste Keimblätter aus. Sobald sich die Schale leicht ablösen lässt, sind die wertvollen Sprossen erntereif.
So erkennt man Schimmel
Viele glauben, dass die Keimsamen vom Schimmel befallen seien – meist sind es aber die feinen, weißen Seitenwurzeln der Keimwurzel. Diese sehen sich nämlich zum Verwechseln ähnlich. Keimsprossen, die leider tatsächlich schimmeln, lassen sich an einer matschigen Konsistenz und einem strengen Geruch erkennen. Keimsprossen mit zahlreichen wichtigen Vitaminen, die dir helfen, gesund und fit zu bleiben.
Keimsprossen können ergänzt werden, aber Gemüse und Obst können nicht ersetzt werden.
Da Keimsprossen meist jedoch als Zutat zur Verfeinerung oder Dekoration von Speisen genutzt und somit nur in recht kleinen Mengen verzehrt werden, können sie eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Gemüse und Obst nicht ersetzen. Dennoch sind frische Sprossen als leckere Extraportion an Vitaminen eine wunderbar gesunde und leckere Zutat!