Gartentipps: Fleischfressende Zimmerpflanzen

Fleischfressende Pflanzen faszinieren nicht nur dadurch, dass sie die gewohnte Nahrungskette (Tier frisst Pflanze) auf den Kopf stellen und raffinierte Fangmethoden „ausgetüftelt“ haben, um tierische Beute zu machen.
 
Die schönste Fleischfresserin: Venusfliegenfalle
Sie ist erotisch, verführerisch und bringt den Tod – zumindest für die Fliegen! Die Rede ist von der Venusfliegenfalle. Sie gehört zu der Gruppe der fleischfressenden Pflanzen, d.h. sie vertilgen liebend gerne Fliegen und Mücken. Doch diese Insekten dienen nur als Zusatznahrung. Ihre Fangblätter, die an eine gezackte Muschel erinnern, haben rot leuchtende Innenseiten und produzieren zuckerhaltiges Sekret. Dadurch werden die Insekten angelockt.
 
Die tödliche Falle
Der Schnappmechanismus funktioniert übrigens mit kleinen Fühl-Härchen an den Innenseiten. Kaum ist die Fliege gelandet, schließen sich blitzartig die zwei Blatthälften. Das Insekt ist gefangen und wird mithilfe von einer enzymhaltigen Flüssigkeit verdaut. Die übrigen Nährstoffe holen sich die Pflanzen aus der Erde.
 
Schluss mit lästigen Fliegen
Die Venusfliegenfalle ist nicht nur nützlich durch ihre Vorliebe, Insekten zu fressen, sie stellt zu dem keine großen Ansprüche: Es ist nur sehr wichtig, diese Exotin nur mit entkalktem Wasser zu gießen – denn ansonsten werden sie auch bei bester Pflege bald das Zeitliche segnen. Außerdem wird uns die Venusfliegenfalle ein sonniges Plätzchen mit hoher Luftfeuchtigkeit danken. Perfekt dafür ist zum Beispiel ein östlich gerichtetes Fenster im Badezimmer. Wichtig: Die Pflanzerde stets feucht halten!
 
Weitere Fleischfresser und ihre Fangmethoden
Die Klebetechnik benutzt den Sonnentau. Er lockt Insekten mit einem duftenden Sekret an, an welchem diese kleben bleiben. Die Tentakel des Sonnentau befördern die Beute in die Blattmitte, woraufhin sich das Blatt zusammenzieht oder einrollt. Allerdings kann ein Fangorgan nur maximal dreimal Beute machen, danach verwelkt es.
Bei der Fallgrubentechnik bilden die Blätter eine Art Gefäßkanne - teilweise sogar mit Deckel. Durch die Färbung des Gefäßes und einen intensiven Nektargeruch locken die Insekten an. Sie krabbeln in das Gefäß, aus dem es kein Comeback gibt!