GARTENTIPPS: Die Orchidee

Die „Blühenden Weihnachtsgeschenke“ standen auch im Jahr 2022 wieder hoch im Kurs! Die unschlagbare Nummer 1 der verschenkten Fensterbrettschönheiten ist die Orchidee – insbesondere die Schmetterlingsorchidee.

Experten vermuten, dass diese Pflanze vor 120 Millionen Jahren entstanden ist. In der freien Natur wächst sie auf Bäumen, in Felsspalten und auf Moos. Im antiken Griechenland war die Orchidee das Symbol der Fruchtbarkeit und Männlichkeit. Heute gilt sie als das Sinnbild der Schönheit, des Reichtums und der Stärke!

Vorurteil: Orchideen sind schwierig in der Pflege! Gerade das Gegenteil ist der Fall - diese königliche Pflanze ist sehr einfach zu pflegen! Wir müssen nur ihre Wünsche kennen.

Wünsche der Orchidee: Sie liebt viel Licht, aber mag kein direktes Sonnenlicht, davon bekommt sie gelbe Blätter. Ein Ost- oder Westfenster ist für sie bestens geeignet. Dabei sollten die Pflanzen wegen der Kälteabstrahlung vor allem im Winter mit etwas Abstand vom Fensterglas gestellt werden. Sie hasst einen Platz über einer eingeschalteten Heizung oder eines Ofens.  Wichtig: Orchideen mögen keine Zugluft, deshalb beim Lüften immer wegstellen. Auch sollten Orchideen nicht in der Nähe von Obstschalen stehen, da Früchte Reifegase produzieren, die auch die Blüten schneller altern lassen.

Orchideen dürfen weder austrocknen noch im Wasser stehen. Staunässe ist ihr sicherer Tod, daher immer für guten Wasserabfluss sorgen. Ein- bis zweimal pro Woche soll gegossen werden. Dabei bitte nie Wasser in das Herz der Pflanze gelangen lassen, sonst bildet sich rasch Kronenfäule.
Eine gute Alternative zum Gießen ist das Tauchen: Dazu werden die Töpfe für ein bis zwei Minuten vorsichtig in einen Eimer mit handwarmem Wasser gehalten. Orchideen lieben weiches Regenwasser besonders. Nach jedem Bad müssen die Pflanzen gründlich abtropfen. Bedingt durch ihre ursprüngliche Heimat hat sie eine Vorliebe für eine hohe Luftfeuchtigkeit. Am besten, man besprüht die Luftwurzeln der Pflanzen und die Unterseite der Blätter regelmäßig mit sehr weichem Wasser (idealerweise Regenwasser, zur Not abgestandenes Leitungswasser). Aber bitte nie die Blüten!
Orchideen blühen übrigens auch ohne Dünger, aber die Blüten bleiben dann oft kleiner und ihre Anzahl ist geringer. Beste Art: Blattdüngung mit Bier – kein Malz oder Bockbier, normales Helles.

Nicht vergessen: Orchideen hassen Blumenerde! Aufgrund ihrer epiphytischen Wuchsform (sie wachsen in ihrer Heimat auf den Bäumen) stellen Orchideen besondere Anforderungen ans Substrat. So ist die normale Blumenerde für Orchideen völlig ungeeignet – in dieser würden die Luftwurzeln der exotischen Schönheit verfaulen. Empfehlenswert ist hingegen ein sogenanntes "Substrat", welches zum einen luftdurchlässig ist und zum anderen den Wurzeln Halt gibt. In diesem Substrat sind daher oft nur Rindenstücke enthalten.

Übrigens: Nach zwei bis drei Jahren ist das alte Substrat in der Regel durch frisches zu ersetzen. Bester Zeitpunkt zum Umtopfen ist dabei das Frühjahr. Befreien Sie dafür die Orchidee aus dem Topf und dem Substrat - setzen Sie sie in eine Glasvase. Hier können sich die Wurzeln gut entwickeln und sind bestens belüftet! In der Regel zeigen Orchideen über mehrere Monate lang ihre Blütenpracht. Doch auch bei der besten Pflege ist die Blütezeit irgendwann einmal vorbei. Aber keine Sorge: Es braucht nur ein wenig Geduld, dann blüht sie wieder!