GARTENTIPP: Clematis - die Waldrebe lässt grüßen

Sie ist ein wahres Multitalent – ob hoch oben in der Höhe oder unten am Boden – überall entfaltet sie ihre traumhafte Blütenfülle. Dabei gehört die „Königin der Kletterpflanzen“ zu den anspruchslosen Schönheiten.

Ob Tor- oder Rosenbogen, Pergola oder Gartenzäune – ja sogar in Kübeln – die Waldrebe, auch Clematis genannt, ist in diesen Wochen im wahrsten Sinne des Wortes im „Kommen“. Ihre Blütezeit hat jetzt begonnen. Weltweit kennen wir nun über 300 Arten, die Anzahl der Sorten ist - bedingt durch die vielen Hybrid-Züchtungen - nicht mehr zu zählen. Die wichtigen Unterscheidungsmerkmalen sind der Blühzeitpunkt (also eher Frühjahr oder Herbst ), dann die Größe der Blüte -somit klein- oder großblumige Clematis – und schließlich ob sie einen herrlichen Duft verströmen kann.

Besonders faszinierend sind die großblütigen Clematissorten wie die weißblütige „Nelly Moser" oder „The president“ mit seinen dunkelpurpurblaue Blüten, die jedoch rückseitig etwas rötlicher und gestreift sind. „The president“ gehört zu den besonders robusten Pflanzen aus der Clematis-Familie und kann bis zu fünf Meter in die Höhe klettern.

Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr oder zwischen August und Oktober. Beim Pflanzen sollte man folgendes beachten: Junge Waldreben können sich nur gut entwickeln, wenn sie in den ersten Jahren gut versorgt werden – nämlich mit Wasser und organischen Dünger wie Hornspäne oder Schafwolle. Bezüglich des Standortes stellt sie keine große Ansprüche – doch eines hasst sie: Nasse Wurzeln!

Unser Tipp: Bis verdichteten und lehmigen Böden ein das Pflanzloch mit einer Schicht Kies oder groben Sand anfüllen. Übrigens: Die Clematis wird so tief in die Erde gesetzt, dass die untersten Blattpaare mit eingegraben werden.

Auch wer anspruchslos ist, freut sie sich wenn sie verwöhnt wird. Die Waldrebe liebt es, wenn ihr Wurzelbereich beschattet ist. Dazu können wir Tonscherben so in die Erde stecken, dass die Erde rund um die Wurzel keine Sonne abbekommt. Natürlich geht auch Rindenmulch oder Stauden wie Funkien oder Farne, die den „Fuss“ beschatten.

Clematis ist auch eine perfekte Kübelpflanze für den Balkon. Wichtig: Sorte auswählen, die nicht höher als 2 Meter wachsen möchte! Fassungsvermögen des Pflanzgefäßes ca. 20 Liter Blumenerde. Nicht vergessen: Gute Drainage durch Entwässerungslöcher und eine dreifingerdicke Schicht aus Blähton unter der Blumenerde. Beim Substrat sollte man auf gute Qualität achten, nach etwa vier Jahren sollte die Erde gewechselt werden. Zum Ranken eignet sich ein Wandgitter oder eine Kletterhilfe im Kübel.

Die von April bis Juni blühende Wildarten wie die Alpen-Waldrebe oder die Berg-Waldrebe brauchen nicht regelmäßig geschnitten zu werden. Sollte ein Verjüngungsschnitt anstehen, wird direkt nach der Blüte geschnitten.

Alle Großblumigen Clematis-Hybriden, die zweimal im Jahr blühen (Mai/Juni und August/September) schneiden wir alle Triebe im Spätherbst bis auf etwa einen Meter zurück. Um eine Zweitblüte anzuregen, sollte man außerdem nach der Erstblüte Mitte Juni alle Fruchtstände mit dem darunter liegenden Blattpaar abschneiden.

„Clematis viticella" und deren Sorten sowie die bekannte Hybridsorte „Jackmanii" werden Ende November bis auf 30 cm Zentimeter über den Boden zurückgeschnitten.