Der internationale Frauentag 2022

Der Weltfrauentag wird jedes Jahr unter einem anderen Motto begangen. Heuer lautet es „#BreakTheBias", was so viel wie „Brich mit deiner Voreingenommenheit" bedeutet. Die Initiator:innen wollen damit dazu aufrufen, eine Welt frei von Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung zu erschaffen, die vielfältig und gleichberechtigt ist. Unterschiede sollen gewürdigt und gefeiert werden.

Warum ist der Weltrfauentag auch heute noch wichtig?

  • Auf der Menschenrechtsweltkonferenz 1993 wurde festgelegt, dass die volle und gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am politischen, bürgerlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben, auf internationaler Ebene vorrangige Ziele der internationalen Gemeinschaft sind. In vielen Ländern der Welt ist dieses Ziel allerdings noch nicht erreicht.
  • Der Gender Pay Gap ist die Differenz zwischen dem Arbeitslohn von Männern und Frauen. Frauen verdienten 2020 für dieselbe Arbeit laut statistischem Bundesamt immer noch 18 % weniger als Männer.
  • Frauen sind weltweit Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution, werden zwangsverheiratet oder erhalten keinen Zugang zu Bildung.
  • Durch einen längeren Ausstieg aus dem Job sind Frauen viel öfter von Altersarmut bedroht als Männer - oder finanziell abhängig vom Ehemann. Alleinerziehende haben das Nachsehen und müssen oft mehr Steuern zahlen als verheiratete Frauen.
  • Frauen in Führungspositionen oder Vorständen sind immer noch relativ selten. Auf der obersten Management-Ebene würde es mit dem durchschnittlichen Veränderungstempo der vergangenen 5 Jahre noch 26 Jahre dauern, bis in den Vorständen ebenso viele Frauen wie Männer arbeiten. Mit Beginn der Corona-Krise sank der Frauenanteil in den DAX-Vorständen und fiel 2020 auf den Stand von 2017 zurück.

Der Internationale Frauentag entstand im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen und wurde erstmals 1911 von der Sozialdemokratin Clara Zetkin initiiert. Millionen von Frauen aus mehreren Ländern demonstrierten an dem Tag öffentlich mit dem Kampfruf „Heraus mit dem Frauenwahlrecht!" für Lohngleichheit und ein Recht auf Mitbestimmung. Seit 1921 findet der Frauentag am 8. März statt. Am 8. März 1917 hatten Textilarbeiterinnen in Sankt Petersburg unter dem Motto „Frieden und Brot!" gestreikt und den Tag damit global bedeutsam gemacht.