Gedanken zur Adventszeit
Unter dem Motto „Wenn ihr meine Stimme hört (Hebr 3,7)“ haben sich die Jugendlichen in den vergangenen Wochen so einige Gedanken zum Advent gemacht. Herausgekommen sind ganz persönliche Texte, die zum Nachdenken anregen und eine Vorbereitung auf die Weihnachtszeit sein sollen.
Auf dieser Seite öffnen wir jeden Tag ein "Türchen" unseres ganz besonderen Adventskalenders.
Julia Leimstädtner aus Meran

Jedes Johr wieder isch Weihnochten gonz eppes bsunders. Es lig a Zauber in der Luft. Ober wieso eigentlich?
Seids amol kritisch mit enk selber und iberlegs enk, wieso feier i Weihnochten.
Vielleicht weil wieder amol die gonze Familie zomkimp?
oder weils a bsunders aufwändigs Essen gib und di guatn selbergmochten Kekslen?
Isches wegn di gonzn bunt verpockten Gschenklen, de unter an schian gschmückten und leuchtenden Christbam liegen?
Oder feier i Weihnochten als Geburtstog von Jesus. Feier i Weihnochten no wegn Weihnochten?
Text zum Nachhören
Sofie Terzer aus Kurtatsch

In Advent find i in Wold bsundrs schean. Ba ins do schneibs jo nimmr viel. Es isch obr decht schean, in Wold spaziern zu geahn. Mir passts, wenn i die kolte Erdn und in Froscht untr die Schuah knirschn hear. Es sein nimmr viele Veigl dogebliebn. Sou ischs in Wintrwold oft ruhig. Deswegn konn i zem a oanfoch guat nochdenken. Donn follt mir a Bambort odr a Mous fir die Krippe leichtr auf. Dei Sochn nimm i mit hoam. Sou hobn mir a Stickl Wold in dr Wohnung. Und des Stickl erinnert ins amol ruhig zu werdn und nochzudenkn.
Text zum Nachhören
Moritz Gschnell aus Kurtatsch

In Christpam bring ins olm dr Opa va Fenn. Es isch zwor net a perfekter Pam. Er hot net sou grode Escht wia a gezüchteter Pam. Obr sell mocht‘nen um sou bsunderer. Dr Christbam van Opa riacht ollm sou noch Wold. Er isch groaß und muaß erscht zuagschnittn werdn. Sell tuat pa ins ollm dr Tata. Is Schmickn hingegen tean die Mama und i. Van Dochbodn hol‘mr die Schochteln mitn Weihnachtsschmuck. In die Schochteln liegn Stroahstern, Christpamkugeln, Ton- und Glosschmuck und a Kerzn. Dr Schmuck werd jedes Johr weaniger. Denn oft passiert an Unglick: a Kugel heng schiaf und kugelt or. Odr mir follt pan Aufhängen eppes aus die Hend. Dr Christpam muaß obr ja net perfekt sein. Is Weihnachtsfescht wert decht ollm schean.
Text zum Nachhören
Cornelia Schölzhorn aus Ratschings

In der Adventszeit, gspieri des Kind in mir. Obworten und Geduld ausüben af es schianste Gschenk im Johr. Jeden tog a Tierl ban Adventskalender autian und jeden Sunntig a Kerzl unzünden. Keksler mochen mit ollen meglichen Formen. Gschmäcker und Motive. Und der Duft noch Nussen, Mandarinen und wormen Tee isch oanfoch wundervoll. Do gspieri Weihnochten isch nimmer weit.
Johannes Arignoli aus Schenna

Net olle kennen im Advent und zu Weihnochten mit ihrer Familie zusommen sein. Afgrund von Kronkheit, Unfoll oder Schickscholsschlägen, sein de leit gort in de Tog alluan. Und so wia in der Zeit und Jesus nohe sein mechet, kennen mir versuachn in die Mitmenschen nohe zu sein. So konn Weihnochten entstian.
Andergassen Kassian aus Bozen

Manchmal wünsche ich mir, eine der vier Kerzen am Adventskranz sein zu dürfen. Einmal im Jahr nur vier Wochen lang, haben sie das privileg die Menschen mit ihrem Licht und ihrerer wärme, durch den Advent zu begleiten. Sie können groß oder klein, rund oder eckig , weiß oder farbig sein. Eine nach der anderen wartet nur darauf endlich entzündet zu werden. Still und leise stehen sie da auf dem Kranz, verzieren sich ohne zu muren und schenken in dunkler Zeit viel freude und hoffnung. Ich möchte oft eine Kerze sein, nicht nur im Advent.
Verena Kofler aus Lana

I konn mi no genau erinnern, wia nervig des für mi als Kind wor, dass meine Mama jeden Advent Sunntig, drauf bestonden ot mit ins dorhoam zu feiern und dornoch obn mir long zomsitzen a no gemiast. Mittlerweile sein einige Johr vergongen und iaz bin i dejenige, de drauf besteat den Advent Sunntig bewusst im Kreise der liebsten zu feiern.
Jan Gruber aus Kurtatsch

Die Adventsunntiger af Nocht sitz i mit meiner Familie ollm zam. Oftramol sein die Omas und Opas a drbei. Afn Tisch steat dr Adventkronz. Jedesmol spiel i zuersch mit meiner Gitarre a Weihnochtsliadl. Und ersch drnoch zind‘ mr die Kerzn von Adventkronz on. Noch der besinnlichen Zeit, sitz‘r nou long ummen Tisch ummer. Mir trinken Tee, essn Kekslen und drzeiln ins viele Gschichten..und gonz entsponnt lousn olle zua, wenn dor Opa von Frior erzählt.
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Benedikt Baldauf aus Natz

Wenni in dor Adventszeit durch die Stodt gea, donn sigi viele wos so gor net in de Zeit passt. Laute Standlen, schreiete Leit und a manond gerenne und ungeremple. I bleib do liabor dorhoam. Wenni in der Adventszeit hingegen in die Kirche gea, oni vieles wos afs Weihnochtsfest hindeitet: Stille, brennende Kerzen, Texte und Liador von Hoffnung und zuaversicht. Lei die Leit, de sigi do wianigor wia af der Stroße. Dobei kannt man sich grot do Bewusst mochen, das do mehr isch als lei der schiane Schein.
Ariane Peer aus Kurtatsch

Eigentlich wort i ja net sou gearn.
Obr dr Advent isch do a kloane Ausnahme.
I hon do nämlich a poor Methoden,
mit dei i is wortn verkirzn konn.
Vorn erschtn Advent mochn mir ollm an Adventkronz:
die Mama mocht mit Tasn an Kronz und i verzir'nen,
mit Maschlen, Bandlen, Tschurtschelen, Glitzerfodn und Kerzn.
Adventskalender gibt’s pa ins glei mehrere:
Abr lei oan Adventskalender fillt die Mama jeds Jor:
mit Süßigkeiten und an guatn Vorsotz.
In dr Adventszeit moch i a gern Kekslen
und drbei lous i di Weihnachtsliadlen.
Logisch muas i nor a nou einkafn gean,
für Engele-Pengele odr iberhaup Gschenklen-shoppm
und wenn nor olls schean gschmückt isch,
der pam und die krippe,
nor fühl i mi glei viel weihnachtlicher
und nor dauert’s a gor nimmer long.
Jan Gruber aus Kurtatsch

In Advent spielt die Musig für mi a groaße Roll. Meine Familie isch sehr musikalisch: I spiel Gitar, meine Schwester spielt Klarinette und meine Mama sing gearn. Dr Tata spielt Klavier und isch Sänger pan Männergesangsverein. Meine Gitarre nimm i a oftramol in dr Kirch mit: zem spiel i ba Kindermessn „Ihr Kinderlein kommet“ oder „Leise rieselt der Schnee“. Und wenn mein Gitarrenspiel a net olm perfekt isch, versuach i decht onderen a Freid zu mochn.
Melanie Giovanazzi aus Kurtatsch

I wort afn Bus und will in die Schual forn. Es isch kolt, wia wenn gonz viele Nodeln in mi einistechn. I bewundr die Weihnachtsbeleuchtung. In Bus lochn mr mear wia schusch. In der Klass isch es ruhiger, obr a fröhlich zugleich. Olls isch …. wia konn men sogn, voller Vorfreude. Mir redn ibrn sem, wos mir ins za Weihnachten winschn. Zur Pause ess‘mr di selber gmochtn Kekslen. Und ergern ins, wenn jedr oans mechet. Obr decht toaln mir si ollm widr gearn. Advent hoaßt net lei Vorbereitung af Weihnachten. Advent hoaßt Gemeinschaft erleben und sich frein.
Text zum Nachhören
Andergassen Kassian aus Bozen

Manchmal würde ich mir eine Adventszeit, ganz ohne Geschäftemacherei und Geschenke wünschen. Dann müsste man sich gewaltig anstrengen Geschenke zu finden, die man mit Geld nicht kaufen kann. Geheime Wünsche werden oft nicht an die große Glocke gehängt, so ist nicht nur der Kopf sondern auch das Herz gefragt, womit wir einen Menschen wirklich eine Freude machen könnten. Und ich wäre mir sicher, letzten endes würden wir alle reich beschenkt an der Krippe ankommen.
Mirjam Hofer aus Tramin

Wenn i die gonzn Adventsmerkte und die gschmicktn Stroßn sieg,
wenn i warmen Epfelsoft riach,
wenn i sieg, wia die Leit amol is Handy awek leign
und amol mit dr Familie Zeit verbringen,
wenn i Kekslen pock und mir mitanonder Tee trinken,
wenn i in Krischtbam schmick,
wenn i in Rach ausn Kamin steign sieg,
wenn i in Radio Weihnochtsliadr hear
und wenn i an meine Paktlen denk,
dei untern Krischtbam lign,
wenn i di Nikolausgschicht hear,
wenn i Tog fir Tog a Tirl auftua in Adventskalender
und die Hirtn, in Eisl und in Ox in drr Krippe aufstell -
sell isch für mi Advent.
Filippa Schatzer aus Vahrn

Iaz vor Weihnachten laft a jeder und rennt von oanen zum nächsten und zwischendrin no schnell Weihnachtsfeier gian und Geschenke kafn. Es gib wianige de sich von der Hektik net unstecken lossen, irgendwia ot jo jeder sein Vorweihnachtsritual. I bewunder de leit, de in der Zeit bewusst zrugscholten, sich afs wesentliche besinnen und an ondere denken: an Bedürftige, Flüchtlinge, Leit de in der Zeit grot alloan sein, Leit de suscht wianig obn. Von de heart man wianig, de wirken im kloanen und leisten decht groases.
Johannes Arignoli aus Schenna

Zu Weihnochten kimp Jesus af die Welt um ins in Frieden zu brengen, gonz orm wert er geboren, um ins Menschen zu zoagn, das mir mit so wianig Materiellem zufrieden sein kennen. Villeicht schenken mit grot iaz in dor Adventszeit mehr Zeit und zwischendurch a beruigendes Wort, um so Segen für ondere sein zu kennen.
Elias Cattaneo aus Kurtatsch

Wia mir in Weihnochtspam aufstelln
Wenn i an Weihnochtn denk, donn follt mir olm inser Weihnochtsbam ein…den holn mein Tata und i olm in Wold von meiner Oma af Penon. Friar isch zu Nikolaus oft Schnea schun gweisn. Als Kind hot mir sell bsunders gfolln. Wenn mir in Pam ghockt hobm, schneid mr‘n ollm zarecht. Nor for‘mr hoam. Zem stelln meine Schweschtr und mein Tata in Pam auf und schmick‘nen: mit Kugeln, Kerzen, Glosengelen und gonz obm an groaßn Stroastern. Wenn si fertig sein, hukn mir pan Tisch zom. Mir trinkn Tee, singen Weihnochtsliadlen und schaugn af insren scheanen Pam. Den Brauch mecht i in meine Kindr a weitergebn, denn des hot schun mein Uropa mit seine Kinder geton.
Text zum Nachhören
Marion Pichler aus Kaltern

Advent – eine Zeit in der es einerseits so scheint als stünde die Welt still und anderseits geht es in den Städten drunter und drüber.
Es kommt mir so vor, als ob es die stressvollsten Wochen des Jahres wären. Eigentlich könnte man sich diese Zeit so schön machen ….aber wenn man so durch die Stadt geht, ist von Ruhe und Gelassenheit nun wirklich nicht mehr viel zu sehen.
Hektik überall – und diese wird nach jeder Kerze, die man auf dem Adventskranz anzündet, immer mehr. Ist das wirklich der Sinn von Weihnachten?
Ich wünsche mir eine besinnliche Adventszeit, wo ich die Zeit mit meinen Liebsten genießen und wertschätzen kann und wo es nicht darum geht, wer das größte oder teuerste Geschenk unter dem Weihnachtsbaum stehen hat.
Cornelia Schölzhorn aus Ratschings

Schun wieder klingelt dor Wecker. Schnell austian, duschen, zähnputzen, unlegen und frühstücken. I bin schun mit di Gedonken ba de gonzen Sochen, wos i haint in gonzn Tog zu tian hon. In Advent willis onderst ungian, i stea bewusst zehn Minuten frior au, tua die Balkontiere au und spir die kolte Winterluft, moch mir klor wia schian es Leben isch, will gonz do sein für de Soche wos i grot tua, will gonz ba
mir sein, des isch für mi Advent: ochtsom durchs Leben gian.
Simon Franzelin aus Kurtatsch

Fir mi isch der 5. Dezembr a wichtiger Tog: Krampustog. I bin is erschte mol krampus gongen mit sechs johr. Und es hot mir guat gepasst. I pin ollm den Brauch treu gebliebm. Mit neun Johr hon i a Holzlorv gmeg. Obr Holzlorv hon i fa meine Eltern koane gekriag. A Jor drauf hon i mir selbr oane gschnitzt. Die erschte Holzlorv isch net sou guat glungen: die zen und die nos hob‘mr net gfolln. Obr i bin decht mit drsell Lorv Krampus gongen. Und hon an groaßn Stolz ghob. Mittlerweile hon i schun drei Holzlorvn geschnitzt. Olle drei sein mir guat glungen. Af olle Holzlorvn sein Goaßbockhern drauf. Huir nimm i meine nuie. Es isch meine dritte. Dei Holzlorvn hon i huir in Herbscht gschnitzt. Mit der Holzlorvn Krampus zu lafn, isch fir mi oanfoch bärig.
Text zum Nachhören
Sebastian Peer aus Kurtatsch

In Wintr schirn mir in Ofn insr Holz eini. Es isch is Holz fa insre Epfelpam, des i mit mein Opa ghockt hon. Dornoch hilf i olm in Opa: I hon ihm is Holz groacht und der Opa hat‘s gschnittn - mit dr Kreissog. Die Holzprigl hobm mir nor in di Groaßkischtn einigeton. Die Groaßkischtn hobm mir mitn Traktor hoamgfirt. Bolls kolt isch, nimm i an Kibl. Mit‘n Kibl gea i in dr Schupfn ummi. Zem stean insre Großkischtn. I steig gonz aui und wirf is Holz in Kibl or. Nor trog‘is ins Haus ummi. I leg‘s in Ofn eini, in insrn rundn Kochlofen. I schir‘s on und schaug eini: I schaug, wia‘s Holz brinnt. Und wort bis mir worm wert.
Text zum Nachhören
Julia Leimstädtner aus Meran

I kannt enk iatz gonz schlau erklären, dass Advent von adventus kimp und Ankunft hoast.
I kannt enk a erzähln, wia schods von mir aus gsegn isch, dass in der schianen Adventszeit olm olle so unmeglich gstresst sein.
Oder i kannt enk a sogn, wia bescheuert is find, dass schun Mitte November olle Stroßen und Haiser belaichtet sein.
I kannt mi a mit enk zrugerinnern, ans Wunschzettel schreiben, ans Wortn auf den 24. und ans Kaum-Erworten-Kennen.
Ober eigentlich mecht i enk lei sogn, wia faszinierends für mi isch, dass mr di Geburt von an kluanen Kind, de 2000 Johr her isch, olm no erzählen und jedes Johr wieder feiern.
Text zum Nachhören
Verena Kofler aus Lana

Wenn i no a Kind wor oni amol meine Oma gfrog, welche Bedeitung dor Adventskronz ot und sie ot gsog:
Die erste Kerze isch der Frieden, die zwoate dor glabe, die dritte die Liebe und die vierte die Hoffnung.
Text zum Nachhören
Patrick Mayr aus Kurtatsch

Advent ist die Zeit, in der wir uns Licht schenken.Ein Licht, um jemanden zu wärmen, der Kälte spürt.Ein Licht um offen und ehrlich zueinander zu sein.Ein Licht der VerzeihungEin Licht, um sich Mut zu machen.ein Licht der Liebe.