Ob wir Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe für unseren Körper durch Nahrungsergänzungsmittel aufstocken sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Um gesund zu bleiben, brauchen wir alle 13 Vitamine, 46 Mineralstoffe und 9 essenzielle Spurenelemente. Normalerweise können wir uns damit durch eine ausgewogene, gesunde Ernährung ausreichend eindecken, aber in bestimmten Lebenssituationen reicht es einfach nicht aus. Beispielsweise während einer Schwangerschaft, da ist es meist notwendig Folsäure zuzuführen, besonders Frauen benötigen oft auch zusätzlich Eisen und wer sich vegan ernährt, sollte dringend auf andere Vitamin-B12-Quellen zurückgreifen. Der Bedarf ist auch bei Krankheit ein anderer oder auch wenn jemand sehr viel Sport betreibt und allgemein in Phasen, wo es aus unterschiedlichen Gründen nicht gelingt, genug der notwendigen Vitalstoffe aus der Ernährung aufzunehmen. Hier können Nahrungsergänzungsmittel eine echte Hilfe darstellen.

Dass unsere Böden heutzutage ausgelaugt sind und nicht mehr die Voraussetzungen für all diese wichtigen Vitalstoffe mitbringen, mag zum Teil zutreffen, mehr ins Gewicht fallen in diesem Zusammenhang aber wohl die oft langen Transportwege, die Lagerung und die Behandlung der einzelnen Lebensmittel.

Fakt ist, dass die meisten von uns, gerade im Herbst und im Winter, dringend Vitamin D brauchen, dabei wird bei Blutproben am häufigsten ein Mangel festgestellt. Über unsere Ernährung ist es nur schwer in ausreichender Form für uns zu haben und wir benötigen für seine Bildung vor allem auch die Sonne auf der Haut. Und da sind wir in einer Zwickmühle, denn zu viel Sonne ist ungesund für die Haut, zu wenig Sonne auf der Haut, bedeutet aber zu wenig Vitamin D, für die Knochen, die Zähne, das Immunsystem und für viele weitere Funktionen in unserem Körper. Hier können entsprechende Nahrungsergänzungsmittel gute Dienste leisten.

Zu den Vitaminen, die man regelmäßig kontrollieren lassen sollte, gehören das Vitamin B12 und die Folsäure. Diese beiden gehören zusammen und sind vor allem für die Blutbildung und die Zellerneuerung in unserem Körper sehr wichtig, ein Mangel kann schwerwiegende Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Allgemein B-Vitamine benötigen wir für den Stoffwechsel und für die Nerven und sind über eine halbwegs ausgewogene Ernährung auch ausreichend zu bekommen. Das gilt auch für die fettlöslichen Vitamine A für Augen und Abwehr, das Vitamin E für den Zellschutz und das Vitamin K für die Blutgerinnung.

Unter den Mineralstoffen kommt das Kalzium oft zu kurz, das wir für unsere Knochen brauchen, es ist eines der am häufigsten verwendeten Nahrungsergänzungsmittel. Und es ist notwendig es immer in Verbindung mit Vitamin D einzunehmen, denn nur dadurch kann es von unserem Körper richtig aufgenommen werden. Auch das Magnesium behalten wir im Auge, das wir für die Muskulatur brauchen, besonders zur Entspannung, vor allem auch nach dem Sport.

Das wichtigste Spurenelement, das auch am häufigsten zugeführt werden muss, ist das Eisen. Die auffallendsten Symptome bei einem Mangel sind Müdigkeit, Blässe und dunkle Augenringe. Auch das Jod für die Schilddrüse gehört besonders beachtet, denn erst seit wir vermehrt jodiertes Speisesalz verwenden, ist die früher bei uns sehr häufige Kropfbildung deutlich zurückgegangen. Der Trend in den Küchen geht leider wieder davon weg und damit steigt wieder die Gefahr, dass wir zu wenig davon aufnehmen und die Schilddrüse an Volumen zunimmt oder krank wird. Und unter den Spurenelementen ist auch das Zink hervorzuheben, es stärkt unser Immunsystem.

Multivitaminpräparate sind, laut Dr. Thuile, nicht besonders sinnvoll. Besser wäre es durch eine Blutprobe bestimmen zu lassen, wo wir stehen und dann zu entscheiden, welche Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe es aktuell braucht und diese dann ganz gezielt über einen bestimmten Zeitraum zuzuführen.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.