G’sundes Südtirol im September: Wohltuende Kuren

Heilkuren mit Thermalwasser, Fango oder Moor können sich sehr positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken, erklärt Dr. Christian Thuile.

Thermalwasser ist dabei ein großes Thema und je nach Beschaffenheit des Wassers, der Quelle, können wir dabei unterschiedliche wohltuende Erfahrungen machen. Thermalwasser stammt meist aus einer großen Tiefe und enthält viele Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium, Jod, Schwefel oder auch Schwefelwasserstoff (der zugegeben nach faulen Eiern riecht).

Durch Schwefelbäder lassen sich Gelenksschmerzen und Hautprobleme lindern, sie sind oft sogar auch gut wirksam bei Neurodermitis oder der Schuppenflechte. Außerdem kann Thermalwasser das Immunsystem stärken und die oft darin enthaltene natürliche Kohlensäure steigert die Durchblutung. Dabei sollte man sich pro Anwendung mindestens 20 Minuten, aber nicht länger als 45 Minuten im Thermalwasser aufhalten, abhängig von der Temperatur und der Zusammensetzung. Lieber öfter, dafür kürzer, lautet der Rat von Dr. Thuile.

Trinkkuren mit Thermalwasser wirken sich positiv und vor allem reinigend auf die Schleimhäute in Mund, Magen und Darm aus und können zur deutlichen Linderung von Magen-Darm-Erkrankungen beitragen. Auch der Stoffwechsel profitiert davon und allen voran natürlich unsere Nieren. Mit Thermalwasser wird oft auch inhaliert, was sich als Wohltat für Nase, Nebenhöhle und Lunge herausstellen kann.

Längere Kuraufenthalte sollte man mit seinem Arzt absprechen, denn Thermalwasser ist ja warm und kann daher das Herz-Kreislauf-System belasten. Was mögliche unerwünschte Nebenwirkungen angeht, hängt das auch von der Art des Thermalwassers ab. Kohlensäurehaltiges Wasser kann eigentlich jeder gut auf der Haut anwenden, aber viele nicht unbedingt problemlos trinken. Ein hoher Schwefelgehalt kann in seltenen Fällen zu Hautausschlägen führen. 

Sehr beliebt und erwiesenermaßen wirksam sind auch Fango- und Moor-Anwendungen, diese soll auch die für ihre aufwendigen Schönheitsrituale bekannte Kaiserin Sissi, gerne angewandt haben. Für diese Kuren wird natürlicher Schlamm verwendet, ganz ohne chemische Zusätze. Dieser entwickelt eine angenehme Tiefenwärme und liefert ebenfalls eine ganze Reihe an Inhaltstoffen, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken. Beides wird seit Jahrhunderten praktiziert, in der Vorsorge genauso wie für die Behandlung von unterschiedlichen Erkrankungen und Beschwerden.

So gut bereits ein paar Stunden in einer Therme tun, von einer Kur können wir erst sprechen, wenn etwa das Thermalwasser über einen längeren Zeitraum angewandt wird. Gerade bei Beschwerden im Bewegungsapparat oder bei Durchblutungsstörungen bedarf es schon mehrerer Wochen, um einen bleibenden Effekt zu erreichen.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.