G’sundes Südtirol im Juli: Sommer in der Naturmedizin

So schön sich der Sommer in diesem Jahr zeigt, so wichtig ist es, sich auf besonders heiße Tage einzustellen, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

Obwohl sich die Außentemperatur natürlich ganz genau messen lässt, kann man davon nicht automatisch ableiten, was sie mit uns macht, wir nehmen Hitze recht unterschiedlich wahr. Für alle gleich ist, dass wir eine stabile Kerntemperatur brauchen. Schafft es unser körpereigenes Kühlsystem nicht mehr, die Temperatur nach unten zu regeln, kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen kommen: Der Blutdruck fällt ab, das Herz wird überstrapaziert, die Organe können nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden und Betroffene klagen über eine allgemeine Schwäche, Schwindel und Übelkeit und ohne rasche Gegenmaßnahmen kommt es zu einem Wärmestau, es droht ein lebensgefährlicher Hitzeschlag.

Etwas vom Wichtigsten ist es immer ausreichend zu trinken und das Richtige zu trinken und im Hochsommer braucht es auch Elektrolyte, um gesund zu bleiben. Süßgetränke sind unbedingt zu vermeiden, die Getränke der Wahl sind (Mineral-)Wasser und ungesüßte, kalte Kräutertees. Und nie zu kalt, denn je kälter, desto mehr Anstrengung braucht es, um sie auf Körpertemperatur zu bringen. Wenn man beispielsweise Minze ins Wasser gibt oder auch ein paar Scheiben Zitrone, erzielt man dadurch einen zusätzlich kühlenden Effekt und auch etwas mehr Geschmack.

Im Hochsommer geht auch nichts über einen Sprung ins kühle Nass oder eine erfrischende Dusche. Aber lassen wir es vorsichtig angehen, warnt Dr. Thuile, es sollte niemals direkt eiskaltes Wasser sein, denn dadurch ziehen sich die Blutgefäße zusammen und die gespeicherte Wärme kann nicht abgegeben werden. Außerdem signalisiert kaltes Wasser unserem Körper, dass er sich aufwärmen muss und man erreicht das genaue Gegenteil.

Besonders gut tut im Hochsommer Gemüse und Obst mit einem extra hohen Wassergehalt wie Salatgurken, Blattsalate und Tomaten und Wassermelonen, Kiwi und Beeren. Zurückhaltung ist hingegen bei Zwiebel und Lauch angesagt und bei scharfen Gewürzen, auch bei Ingwer und Zimt und besonders natürlich auch bei Alkohol, aber auch bei Kaffee.

Als Snack für zwischendurch oder als Antipasto empfiehlt sich kühlendes, rohes, in Streifen geschnittenes Gemüse, mit etwas Salz oder mit Essig und Öl oder Zitronensaft beträufelt. Schwere, fette Mahlzeiten sind tabu, besser sind mehrere leichte, kleine über den Tag verteilt. Bei großer Hitze auch mal auf ein warmes Mittagessen zu verzichten und sich stattdessen einen schönen Salat zu machen, vor allem mit Blattsalaten, ist sicher eine gute Idee.

Auf die oft gestellte Frage, wie viel man gerade im Sommer trinken sollte, antwortet unser Radio-Doktor, dass es von verschiedenen Faktoren abhängt. Etwa von der körperlichen Konstitution, Gewicht und Geschlecht, aber auch davon wie viel sich jemand bewegt, wo man sich gerade aufhält und vielem mehr. Als allgemeine Faustregel gilt: Körpergewicht mal 30-40 ml Flüssigkeit am Tag. Wiegt jemand 70 Kilo, sollten es also zwischen 2 und 3 Liter sein.

„Sommer in der Naturmedizin“ im Juli in der Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“.

In unserer Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“ bekommen Sie wöchentlich Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).