G’sundes Südtirol im Juli: Medizin aus dem Garten

Am gesündesten ist für uns immer das, was gerade Saison hat, erklärt unser Radio-Doktor Christian Thuile.

Viele haben das Glück jetzt Salat, Gemüse, Kräuter und auch Obst und Beeren einfach frisch aus dem eigenen Garten holen zu können. Und vielen ist gar nicht bewusst welcher große Reichtum an Heilkräften da heranwächst, denn nichts kann Selbstangebautem das Wasser reichen. Das fängt schon bei der Gartenarbeit an, selbst zu Gartln ist eine überaus sinnvolle und dazu auch noch entspannende Tätigkeit.

Liebstöckel (Maggikraut) hilft besonders bei Verdauungsbeschwerden, bei saurem Aufstoßen, Sodbrennen und Völlegefühl. Es wirkt appetitanregend, leberreinigend und auch krampflösend und lindert Luft im Bauch. Neueste Forschungen dazu gehen dahin, Liebstöckel auch bei nervösen Erschöpfungszuständen einzusetzen.

Mangold gehört zu den gesündesten Blattgemüsesorten. Geschmacklich ähnelt er dem Spinat, wird auch gerne wie dieser zubereitet, aber inhaltlich hat er viel mehr zu bieten. An Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium und Eisen, ist eine gute Quelle für Folsäure und an unterschiedlichsten Vitaminen, er enthält beispielsweise mehr Vitamin A als Karotten. Seine verschiedenen Farben von gelb über orange bis purpurrot sind auf Inhaltstoffe zurückzuführen, die Mangold auch aus medizinischer Sicht so interessant machen, da sie krankmachende freie Radikale abfangen.

Marillen sind die Nummer 1 unter den heimischen Steinobstsorten. Ihre natürliche Süße, die sie für uns so schmackhaft machen, ist für unseren Körper sehr gut verwertbar, selbst für Menschen, die den Fruchtzucker eigentlich nicht gut vertragen, wie bei einer Histaminintoleranz. Sie enthalten viel Vitamin A, blutdruckregulierendes Kalium und vor allem auch einen hohen Gehalt an Eisen für unsere Blutbildung. Die gelblich-orange Färbung der Marillen kommt vom Karotin, das wir für die Abwehr brauchen, des Weiteren können wir uns über viel Kalzium, Phosphor und Vitamin C freuen und auch über Inhaltstoffe die gut für Augen, Haut, Knochen und Zähne sind.

Johannisbeeren sind echtes heimisches Superfood, voller Vitamine und Mineralstoffe. Besonders die schwarze Johannisbeere enthält sehr viel Vitamin C, ihr dunkler Farbstoff stärkt das Immunsystem und wirkt sich auch positiv auf unseren Cholesterinspiegel aus. Aber auch die roten und weißen Johannisbeeren können wir zu den gesündesten Beeren aus dem eigenen Garten zählen. Alle Sorten wirken regulierend auf unseren Kalzium- und Phosphorhaushalt, was sie wertvoll macht für ein gesundes Wachstum bei Kindern und für gute Knochen im Erwachsenenalter. Und auch interessant: Johannisbeeren sind total kalorienarm, machen aber lange satt.

 

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.