G’sundes Südtirol im Jänner: Gestärkt aus der Krise

Alle gemeinsam stehen wir weiter vor großen Herausforderungen, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile, auch vor nicht zu unterschätzenden Langzeitfolgen.

 

Unser Alltag ist seit Monaten von Einschränkungen bestimmt und viele sind in großer Sorge um die eigene und die Gesundheit von Angehörigen, fürchten sich davor angesteckt und schwer krank zu werden und das Virus womöglich auch weiterzugeben. Auch wenn die berechtigte Hoffnung besteht, dass wir bald aus dieser Krise herauskommen und wieder ein weitgehend normales Leben führen können, ist viel Verunsicherung zu spüren und das durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten.

 

Hat man anfangs noch geglaubt, einen schweren Verlauf hätten nur ältere oder Menschen mit Vorerkrankungen zu befürchten, wissen wir inzwischen, dass es eigentlich jeden und in jedem Alter unterschiedlich stark treffen kann. Und als besonders wichtig hat sich auch die Betreuung über eine überstandene Erkrankung hinaus erwiesen, denn eines ist die Hilfe, wenn jemand akut krank ist und das andere sind die langfristigen körperlichen und seelischen Folgen.

 

Lange galt das Hauptaugenmerk nach einer Erkrankung auf der Lunge, bald hat man aber festgestellt, dass auch andere Bereich Langzeitschäden davontragen können. Es fällt beispielsweise auf, dass gerade junge, sportliche Betroffene nach der eigentlichen Erkrankung oft unter einer anhaltenden Erschöpfung und ständigen Müdigkeit zu leiden haben und in ihrer Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt sind. Eine Untersuchung von ehemaligen Covid-Patienten von italienischen Krankenhäusern hat ergeben, dass es 87% noch zwei Monate nach der offiziellen Genesung mit derartigen Problemen zu tun hatten. Auch der erste Teile einer Studie, die am Krankenhaus Sterzing durchgeführt wird, belegt diesen häufigen, lang anhaltenden Zustand der körperlichen und geistigen Müdigkeit und Erschöpfung, das so genannte "Fatigue-Syndrom", in der zweiten Phase werden hier jetzt geeignete Behandlungsmöglichkeiten erforscht.

Die psychischen Folgen der Pandemie betreffen uns alle, so der bekannte Vorsorgemediziner und je länger diese Ausnahmesituation anhält, umso schwerer wiegen Einsamkeit, Sorge um die Gesundheit, Zukunftsängste und auch finanzielle Sorgen. Schon jetzt zeigen erste Studien, dass das Risiko für Depressionen, Angststörungen, Belastungsstörungen und Suchtverhalten deutlich zunimmt. Hinzu kommt, dass im Zuge einer Infektion das Virus selbst unser Gehirn befallen und depressive Verstimmungen, Angstzustände, Vergesslichkeit, Verwirrtheit, sowie Schlaflosigkeit auslösen oder verstärken kann. Vor allem Patienten, die auch auf Intensivpflege angewiesen waren, leiden oft noch Monate später an starken Angstzuständen. Derzeit geht man davon aus, dass 3-4mal so viele Menschen an seelischen Problemen leiden, als vor dem Ausbruch der Pandemie. Ganz besonders achten müssen wir auf die seelische Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, natürlich auch auf Menschen, die vorher schon unter psychischen Belastungen zu leiden hatten, genauso wie uns ältere, einsame Menschen jetzt umso mehr brauchen.

 

Hier finden Sie wichtige Kontakte für psychologische Hilfe in Corona-Zeiten.

 

„Gestärkt aus der Krise“ im Jänner in der Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“.

 

In unserer Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“ bekommen Sie wöchentlich Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).