Auf kein anderes Organ in unserem Körper trifft die Beschreibung „klein, aber oho“ mehr zu als auf die Schilddrüse, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

Dieses kleine Organ (in Form eines Schmetterlings) ist nur rund 30 Gramm leicht, sitzt unterhalb des Kehlkopfes und produziert Hormone, die für alle Bereiche unseres Körpers wichtig sind. Die Schilddrüse beeinflusst vor allem den Stoffwechsel, ist also ganz entscheidend für die Fettverbrennung und damit für unser Gewicht. Sie regelt daneben unter anderem auch noch die Verdauung, gleicht die Körpertemperatur aus, steuert den Herzschlag, die Stärke und Dichte der Knochen, schützt unser Nervensystem und hat auch viel mit unserem seelischen Zustand und der Psyche zu tun.

Die Folgen einer Überfunktion, also wenn die Schilddrüse unkontrolliert Hormone produziert, sind ein vermehrtes Schwitzen, Haarausfall, Herzrasen bei der geringsten Anstrengung, Gewichtsverlust bei gleichbleibender Kalorienzufuhr und in weiterer Folge oft auch Schlafstörungen und eine innere Unruhe. Bei einer Unterfunktion hingegen werden zu wenig Hormone produziert und der gesamte Zellstoffwechsel eingebremst. Dadurch kommt es zu einer bleiernen Müdigkeit bis hin zur völligen Erschöpfung, wenn länger nicht gegengesteuert wird. Betroffene frieren leichter und haben es auch mit Konzentrations- und Merkstörungen zu tun, mit einer oft ausgeprägten Darmträgheit, einer unerklärlichen Gewichtszunahme und ebenfalls mit Haarausfall.

Gezielt etwas für eine gesunde Schilddrüse zu tun, ist gar nicht so einfach, die notwendigen Spurenelemente und Mineralstoffe lassen sich aber normalerweise durch eine ausgewogene Ernährung gut aufnehmen. Eine ausreichende Jodzufuhr ist allerdings etwas, worauf wir achten sollten, unterstreicht Dr. Thuile, denn unsere Böden hier in Südtirol enthalten davon einfach zu wenig. Wir finden es besonders in Meersalz und in Meerestieren und auch regelmäßig ein Aufenthalt am Meer tut unserer Schilddrüse gut.

Die Bedeutung der Schilddrüse wird vielen erst bewusst, wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät, Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer. Eine regelmäßige Kontrolle in Form einer Blutprobe, bei der auch der TSH-Wert festgestellt wird, ist für beide einmal im Jahr ratsam. Denn dadurch können bereits geringste Abweichungen festgestellt werden, was ein Eingreifen erlaubt, noch bevor es tatsächlich zu Beschwerden kommt.

„Die Schilddrüse“ im August in „G’sundes Südtirol“.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).