G’sundes Südtirol: Bauch an Kopf

Unser so genanntes Bauchhirn hat in vielen Belangen ein wichtiges Wort mitzureden, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

Bauch und Kopf sind im ständigen Austausch und wer schon mal eine Diät gemacht hat, weiß wie sehr Beschwerden aus der Mitte im Kopf für Aufruhr sorgen können. Die Verdauung hat definitiv auch sehr viel mit unserem Wohlbefinden zu tun. Heute weiß man, dass der Darm mit seinen rund 100 Millionen Nervenzellen sogar auch darauf einen Einfluss hat, ob und wie sich eine Depression entwickelt.

 

Wenn unsere Verdauung nicht gut funktioniert, der Darm durch bestimmte Ernährungsgewohnheiten oder den allgemeinen Lebensstil irritiert ist, hat darunter auch die Stimmung zu leiden. Das geht so weit, dass eine gestörte Verdauung Depressionen verstärken oder mit auslösen kann. Und andererseits haben auch Depressionen einen großen Einfluss auf die Verdauung, können diese teils richtig lähmen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Erkenntnis, dass auch die Darmflora eng mit unserer Psyche zusammenhängt, dass die Bakterien in unserem Darm einen direkten Einfluss auf Botenstoffe in unserem Gehirn haben. Zur Bildung des so genannten Glückshormones Serotonin brauchen wir beispielsweise einen Eiweißstoff der zu 95% im Darm hergestellt wird. 

 

Auf Stress reagiert unser Darm oft unmittelbar, Prüfungsangst beispielsweise regt bei einigen die Darmtätigkeit an, eine chronische Belastung hingegen verlangsamt sie eher. Dauerstress kann unseren Darm insgesamt empfindlicher machen, einen Reizdarm begünstigen und die Vermehrung von schlechten Keimen fördern und damit unserer ganzen Darmflora schaden. In der Vorsorge ist es wichtig, mehr auf seinen Körper zu hören und Druck herauszunehmen, wenn er uns aufzeigt, dass es zu viel wird. Es braucht regelmäßig eingeplante Pausen, die wir vielleicht sogar für einfache Entspannungsübungen nutzen.

 

Zwischen Darm und Hirn werden über das Nervensystem und den Blutstrom pausenlos Botenstoffe hin und her geschickt, so Dr. Thuile, wir brauchen nur daran zu denken wie sich großer Ärger, genauso wie große Vorfreude, auf unsere Verdauung auswirken kann. Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit oder Übelkeit sind oft die Folge von starken Emotionen, die unser Gehirn an den Bauch weiterleitet. Anders herum passiert auch sofort etwas, wenn unser Bauch- dem Kopfhirn etwa signalisiert, dass es für eine entspannte Verdauung ein Mittagsschläfchen bräuchte, dann starten sofort Botenstoffe, die uns müde machen. Diese Darm-Kopf-Achse ist viel bedeutsamer, als lange angenommen wurde, inzwischen weiß man sogar, dass bis zu 90% der Verbindungsfasern der Nerven vom Bauch- zum Kopfhirn verlaufen und nicht umgekehrt.

 

 

Bauch- an Kopf-Hirn in der Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“.

 

In unserer Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“ bekommen Sie wöchentlich Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).