GARTENTIPPS: Vom Rasen zur Blumenwiese

In ihr tobt das geballte Leben! Sie sind  wertvolle Biotope, die mit ihrer großen Pflanzenvielfalt vielen Kleintieren einen Lebensraum und Nahrung bieten. Hummeln, Schmetterlinge, Wildbienen und Co. tummeln sich hier und auch Vögel verstecken sich gern im hohen Gras. Damit eine Blumenwiese mehrere Jahre üppig wächst und blüht, ist einiges zu beachten.

Grundsätzlich gilt: Je magerer und kalkhaltiger die Böden sind, desto mehr unterschiedliche Blumen findet man. Der Artenanteil steigt von etwa 25 in einer Fettwiese bis über 100 Arten auf sehr mageren Standorten. Optimale Bedingungen für Blumenwiesen bieten vor allem gut wasserdurchlässige Böden in voller Sonne. Im Gartenmarkt gibt es für jeden die passenden Saatgutmischungen. Bei der Auswahl achten wir auch auf die Wuchshöhe, die Blütezeit und die Blühdauer der Pflanzen.

Ein- und zweijährige Sommerblumen wie Malven, Strohblumen und Zinnien schmücken eine Wiese ebenso wie der Rote Lein, Sonnen- und Schleifenblumen. Aber auch Ackerwildkräuter wie Mohn oder Kornblumen sind ein echter Hingucker. Färberwaid, Natternkopf, Kümmel und Nachtviole entfalten erst im zweiten Jahr ihre volle Schönheit. An Pflanzen wie Wiesensalbei, Skabiosen und Wiesenflockenblume oder Schafgarbe hat man besonders lange Freude, denn sie blühen im Spätsommer oder Frühherbst ein zweites Mal.
Aussaat
Ein guter Zeitraum eine Blumenwiese anzulegen ist, wenn der Boden abgetrocknet ist und sich langsam zu erwärmen beginnt. Wer glaubt, man könnte das Wildkräutersaatgut einfach auf einen bestehenden Rasen streuen und mit der Zeit würde sich daraus schon eine Wiese entwickeln, der irrt sih gewaltig. So einfach ist es nicht. Um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, muss der Boden vor der Aussaat gut vorbereitet werden.  Eine gute und einfache Möglichkeit um nährstoffreiche Flächen abzumagern, ist das Einbringen von Sand oder feinem Kies. Erst wenn der Boden feinkrümelig, locker und eben ist, wird das Saatgut ausgebracht. Da die meisten Samen der Wiesenpflanzen Licht zum Keimen benötigen, werden sie nur sehr flach eingeharkt und dann mit einer Rasenwalze gut angedrückt. In den ersten Wochen braucht die Fläche regelmäßig Feuchtigkeit, damit sie nicht austrocknet.

Im Vergleich zu herkömmlichen Zierrasen ist der Pflegeaufwand für Blumenwiesen fast null. Es werden weder Düngung noch Spritzmittel eingesetzt und das Mähen beschränkt sich auf ein bis zwei Mal im Jahr. Wichtig ist, mit dem Mähen immer zu warten, bis ein Großteil der Pflanzen schon Samen gebildet haben. Gemäht wird dann mit der Sense oder einem Balkenmäher.

Das anfallende Schnittgut sollte ein paar Tage auf der Wiese trocknen können. Somit können die Samen herausfallen und die Artenvielfalt ist auch im kommenden Jahr gewährleistet.
Während der Blütezeit im Sommer sollten Blumenwiesen so wenig wie möglich betreten werden, denn die meisten Pflanzen sind trittempfindlich und erholen sich nach dem Abknicken nur schwer. Wer seinen Garten vor allem als Fläche für Spiel, Sport oder Grillpartys nutzen möchte, muss dennoch auf Wiesenblumen nicht unbedingt verzichten. Möglich sind auch Kombination aus trittbelastbarem Rasen und Arealen, in denen die wilden Schönheiten blühen. Landschaftsgärtner legen auf Wunsch Randstreifen oder Inseln in der Rasenfläche entsprechend an.