GARTENTIPPS: Schonenden Pflanzenschutz selber machen

Vorbeugende Pflanzenschutzmaßnahmen das wäre wohl die beste Lösung. Doch leider warten wir meist bis die ersten Krankheitssymptome auftreten. Viele dieser unerwünschten Schadbilder lassen sich hervorragend mit biologischen und selbstgemachter „Medizin“ bekämpfen. Diese Art des Pflanzenschutzes ist schonender für die Pflanze selbst und auch die Nützlinge im Garten werden geschont und durch diese Eigenproduktion wird zudem unser Geldbeutel geschont.

Brühen:
Brühen haben den Vorteil, dass bestimmte Inhaltsstoffe wie ätherische Öle und Bitterstoffe (bei Lavendel, Thymian, Tagetes...) aufgeschlossen werden. Für Brühen werden zerkleinerte Pflanzen einen Tag in Regenwasser eingeweicht, dann aufgekocht und 20-30 Minuten sieden gelassen. Nach dem Auskühlen werden die Kräuterreste abgesiebt (können als Mulchmaterial oder Kompostzutat verwendet werden).

Kaltwasserauszüge:  
Zerkleinerte Pflanzen werden einige Stunden bis max. 3 Tage in kaltes Wasser (Regenwasser) eingelegt. Es darf bei Kaltwasserauszügen nicht zur Gärung kommen. Die Kräuterreste werden abgesiebt und können auf den Kompost gegeben werden. Je nach Ausgangspflanze kommen Kaltwasserauszüge leicht verdünnt oder unverdünnt gegen Schädlinge zum Einsatz.

Aufgüsse:
Aufgüsse zur Pflanzenstärkung ähneln in ihrer Herstellung normalen Kräutertees: Zerkleinerte Pflanzen werden mit kochendem Wasser überbrüht. Nach ca. 30-minütigem Ziehen wird der Aufguss gesiebt. Aufgüsse eignen sich zur Schädlingsbekämpfung (Verdünnung 1:5) und zur Bodenpflege (Verdünnung 1:20)
                                                              

Rosen lieben Knoblauch:
Leider wird auch die Königin des Gartens belästigt - meist von Läusen und Pilzen. Zeigen sie diesen Plagegeistern die Rote Karte – aber ohne Chemie! Wir brauchen nur Knoblauch und Wasser! Wir stellen zur biologischen Blattlausbekämpfung einen Knoblauch-Sud her.
Für  5 Liter Sud kochen Sie 50 Gramm (ca. 1 Knolle) grob zerkleinerten Knoblauch in 1 Liter Wasser auf.  Den Sud anschließend abdecken und circa 15 Minuten ziehen lassen.
Danach sieben Sie ihn durch und lassen ihn 24 Stunden stehen.
Anschließend diesen Ansatz im Verhältnis von 1:5 mit Wasser mischen und ihn auf die befallenen Rosen und den Boden spritzen. Am besten dreimal innerhalb von drei Tagen.

Tomatenduft gegen Kohlweißling:
Die einfachste Variante: 100 Gramm Tomatenblätter in etwa 1 l Wasser einweichen und 1-2 Tage stehen lassen. Der Sud soll nicht gären, wird also vorher abgesiebt. In der Regel bringt man durch den Kaltwasserauzug Geruchsstoffe auf andere Pflanzen Der Duft - wie beim Tomatenblätter-Kaltwasserauzug – vertreibt den Kohlweißling.

Holunder beleidigt die Nase von Wühlmäusen:
Holunderblätter wirken durch ihren strengen Geruch abschreckend für Wühlmäuse. Die Jauche wird unverdünnt und ganzjährig in die Gänge von Wühlmäusen oder Maulwürfen gegossen.
Die Blätter werden zum Trocknen im Herbst gesammelt. Für die Jauche nimmt man 100 Gramm frische oder 10 Gramm getrocknete Blätter auf 1 Liter Wasser. Dieser Ansatz sollte 14 Tage in der Sonne stehen.

Ausbringung:
Jauchen, Brühen etc. sollen an windstillen, bedeckten Tagen ausgebracht werden. Im Fall einer Blattdüngung oder Schädlingsbekämpfung ist es wichtig, die ganze Pflanze zu besprühen. Der ideale Zeitpunkt für die Ausbringung ist der Vormittag. Die Pflanzen trocknen dann während des Tages ab (nasse Pflanzen sind immer durch Pilzinfektionen gefährdet).
Bei der Ausbringung auf die Pflanze soll das Präparat möglichst fein verteilt werden. Das gelingt am besten mit Spritzgeräten. Pflanzenreste müssen vor der Ausbringung abgesiebt werden damit die Spritzdüsen nicht verstopfen. Nach dem Ausbringen sollen die Spritzgeräte stets gut gereinigt werden.