Gartentipps: Mit Jauchen, Brühen & Co gegen die Gartenschädlinge

Prophylaxe – also vorbeugende Pflanzenschutzmaßnahmen  - das wäre wohl die beste Lösung. Doch leider warten wir meist, bis die ersten Krankheitssymptome auftreten. Viele dieser unerwünschten Schadbilder lassen sich hervorragend mit biologischen und selbstgemachter „Medizin“ bekämpfen. Diese Art des Pflanzenschutzes ist schonender für die Pflanze selbst und auch die Nützlinge im Garten werden geschont. Und: Durch diese Eigenproduktion wird zudem unser Geldbeutel geschont. Es gibt eine Reihe von Hausmitteln, die wir selber herstellen und zur Pflanzenstärkung einsetzen können.

Ausbringung von Jauchen, Brühen & Co

Jauchen, Brühen etc. sollen an windstillen, bedeckten Tagen ausgebracht werden. Es ist wichtig, die ganze Pflanze zu besprühen. Der ideale Zeitpunkt für die Ausbringung ist der Vormittag. Die Pflanzen trocknen dann während des Tages ab (nasse Pflanzen sind immer durch Pilzinfektionen gefährdet!). Das Ausbringen gelingt am besten mit Spritzgeräten. Pflanzenreste müssen vor der Ausbringung abgesiebt werden, damit die Spritzdüsen nicht verstopfen. Nach dem Ausbringen sollen die Spritzgeräte stets gut gereinigt werden.

Rosen lieben Knoblauch  (Knoblauch-Sud)

Leider wird auch die Königin des Gartens belästigt - meist von Läusen und Pilzen. Zur biologischen Blattläusebekämpfung wird ein Knoblauch-Sud eingesetzt.
Für  5 Liter Sud kochen Sie 50 Gramm (ca. 1 Knolle) grob zerkleinerten Knoblauch in 1 Liter Wasser auf. Den Sud anschließend abdecken und circa 15 Minuten ziehen lassen.
Danach durchsieben und lassen ihn 24 Stunden stehen.
Anschließend diesen Ansatz im Verhältnis von 1:5 mit Wasser mischen und ihn auf die befallenen Rosen und den Boden spritzen. Am besten dreimal innerhalb von drei Tagen.

Tomatenduft gegen Kohlweißling

Die einfachste Variante: 100 Gramm Tomatenblätter in etwa 1 l Wasser einweichen und 1-2 Tage stehen lassen. Der Sud soll nicht gären, wird also vorher abgesiebt. In der Regel bringt man durch den Kaltwasserauszug Geruchsstoffe auf andere Pflanzen. Der Duft - wie beim Tomatenblätter-Kaltwasserauszug – vertreibt den Kohlweißling.

Brennnesseln kämpfen gegen Läuse!

Brennnessel hat als „ungeliebtes Wildkraut“ (früher als Unkraut bezeichnet) einen schlechten Ruf, den sie allerdings nicht verdient. Aus den frischen oder getrockneten Blättern kann man auch eine Jauche herstellen, die man im Garten als Dünger und zum Vertreiben von Läusen einsetzen kann. Die Herstellung der Jauche ist einfach. Man nimmt 500 Gramm frisches Kraut auf 5 Liter Wasser. Der Behälter sollte verschlossen einige Tage in der Sonne stehen. Die Jauche wird währenddessen mehrmals umgerührt. Frische Brennnesseljauche ist äußerst scharf und hat einen unangenehmen Geruch. Die Anwendung zum Spritzen erfolgt daher nur in 10 bis 50facher Verdünnung. Obstbäume können zur Vorbeugung bereits vor der Laubbildung gespritzt werden.

Holunder beleidigt die Nase von Wühlmäusen


Holunderblätter wirken durch ihren strengen Geruch abschreckend für Wühlmäuse. Die Jauche wird unverdünnt und ganzjährig in die Gänge von Wühlmäusen oder Maulwürfen gegossen.
Die Blätter werden zum Trocknen im Herbst gesammelt. Für die Jauche nimmt man 100 Gramm frische oder 10 Gramm getrocknete Blätter auf 1 Liter Wasser. Dieser Ansatz sollte 14 Tage in der Sonne stehen.

Ackerschachtelhalm (Zinnkraut) zeigt Pilzen die Rote Karte

Der Ackerschachtelhalm wächst auf Wiesen und entlang von Wegrändern vor. Er hat einen hohen Gehalt an Kieselsäure und wirkt deshalb auch stärkend auf das Zellgewebe der Pflanzen. Die Brühe wird 5fach verdünnt auf Boden und Pflanzen gespritzt. Ackerschachtelhalmbrühe ist besonders hilfreich bei Pilzerkrankungen an Obst, Rosen, Gemüse und Zierpflanzen. Sie wirkt gegen Echten und falschen Mehltau, Monilia, Kräuselkrankheit und Rosenrost. Vorbeugend sollte man 3 Mal jährlich eine Spritzung durchführen.
Die Brühe wird aus 750 Gramm frischem Kraut und 5 Litern Wasser hergestellt. Das Kraut wird zunächst 24 Stunden kalt eingeweicht und dann etwa eine Stunde gekocht.